Die Investition in ein Navigationssystem für Lkws, die in der Regel deutlich teurer als ihre Kollegen für Pkws sind, lohnt sich vor allem für Berufsfahrer. Die Geräte verfügen nämlich über ein spezielles Kartenmaterial, das Fahrverbote und Gefahrenstrecken kennt, und erlauben die Eingabe von Lkw-/Wonmobil-Profilen, die bei der Routenberechnung berücksichtigt werden. Neben reinen Lkw-Modellen gibt es außerdem Geräte, die auch für den Einsatz in Wohnmobilen oder für Caravans geeignet sind.
Fahrbeschränkungen und Profil-Parameter
Enge Straßen, niedrige Brücken, Durchfahrtverbote: Im Gegensatz zu einem Pkw steht einem Lkw nicht das gesamte Straßennetz zur Verfügung. Diese Einschränkungen sind auf den Spezialkarten der entsprechenden Lkw-Navis verzeichnet und fließen in die Routenberechnung mit ein. In der Regel handelt es sich dabei um die Abmessungen von Tunnels/Unterführungen und die Traglast von Brücken, aber auch besonders enge Kurven oder steile Anstiege/Gefälle kennt das Kartenmaterial. Die Beschränkungen werden in Einklang gebracht mit dem jeweiligen Profil des Lkws, in dem Angaben über Höhe, Breite, Gewicht, Achsenzahl sowie Lkw-Typ (Hänger usw.) abgelegt sind. Außerdem sollten die Eingabe des Ladungstyps möglich sein. Bei Gefahrgut fallen die Einschränkungen nämlich noch drastischer aus. Praktisch: In einigen Navis lassen sich gleich mehrere Profile anlegen, damit es in unterschiedlichen Fahrzeugen beziehungsweise von verschiedenen Personen benutzt werden kann. Wer sein Lkw-Navi auch privat nutzen möchte, sollte zu einem Modell mit einem Pkw-Modus greifen. Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten gibt es auch bei der Warnung des Fahrers vor Gefahrenstellen, wobei einige Geräte sogar Stellen mit gefährlichen Seitenwinden auflisten sowie die Wetterverhältnisse mitberücksichtigen können. Während einige deutlich und rechtzeitig auf diese hinweisen (am besten per Sprachansage oder zumindest akustisch), halten sich andere dezent zurück – eine suboptimale Lösung.
Routing-Optionen
Das Navi sollte ferner dazu in der Lage sein, mehrere Fahrtziele bei der Routenberechnung in eine möglichst optimale Reihenfolge zu bringen, schließlich ist für Berufsfahrer Zeit Geld. Dasselbe trifft auf Staus und Behinderungen zu. Die meisten Geräte sind daher mit dem Stauwarnsystem TMC ausgerüstet (Ratgeber Stauwarner). In Tests hat sich jedoch gezeigt, dass Modelle mit Internetanbindung und einem entsprechenden Stauwarnsystem („Live“) aktueller und genauer und damit effektiver sind. Der Stauwarndienst ist allerdings kostenpflichtig, die Investition amortisiert sich für Vielfahrer jedoch schnell. Die berechnete Route sollte außerdem um Wohngebiete herumführen sowie alternative Routen anzeigen, falls es notwendig sein sollte, von der eigentlich geplanten Strecke abzuweichen. Mautpflichtige Straßen sind zwar häufig gekennzeichnet. Noch komfortabler ist es allerdings, wenn das Navi die konkrete Einsparung beim Wechsel auf eine nicht-mautpflichtige Straße im Verhältnis zur längeren Fahrtzeit/-strecke berechnen kann. Auch dieses Feature kann für Berufsfahrer auf eigene Rechnung von entscheidender Bedeutung sein, vor allem bei Fahrten im Ausland.