Wer die Entwicklungen der Zeit verschläft, darf sich nicht wundern, wenn man zu spät kommt. So wurde vor vielen Jahren die Entwicklung des Internets von Microsoft komplett unterschätzt und nur am eigenen Betriebssystem herumgebastelt, während Netscape bereits einen ausgewachsenen Browser zu bieten hatte, der den Ansprüchen der User entgegenkam. Nach dem Übergang in die OpenSource-Community als Mozilla, musste man bei Microsoft zusehen, wie andere das Geschäft mit dem Internet in die Hand nahmen. Der eigene Internet-Explorer, kurz IE genannt, wurde von den Anwendern gemieden. Da half auch die Zwangsimplementierung ins Betriebssystem nichts, denn die internationale Rechtssprechung schob einen Riegel vor Microsofts dominierendes Verhalten.
Kampf um die Vorherrschaft
Dank des vielfältigen Angebots kann man inzwischen auf den gewünschten Browser der eigenen Wahl zurückgreifen und den IE, falls dieser denn stören sollte, komplett vom PC verbannen. Welcher momentan der beliebteste, also auch meist genutzte Browser unter den drei Großen ist, lässt sich nicht schlüssig ermitteln, da Statistiken von unterschiedlichen Quellen ausgehen und somit auch sehr unterschiedliche Ergebnisse liefern. Folglich kann man keinem echten Glauben schenken.Bei vielen Analysten wird inzwischen der Neuling Chrome aus dem Hause Google ganz vorne gesehen, der erst seit 2008 für den Anwender zur Verfügung steht. Dann sieht man den beliebten Firefox häufig auf dem zweiten Platz (vor und hinter dem IE), der durch seine enorme Vielzahl von Add-ons eine komplette Individualisierung des Browsers ermöglicht. Letzteres geht dann je nach Menge der Add-ons deftig auf die Performance und Stabilität, was dem alten Fuchs schon viel Abwanderungen beschert hat. Beim Opera wird die Schar der Nutzer dann eher überschaubar und wenn man den Vergleich zu einer Automarke wählen könnte, wäre Saab das passende Äquivalent – ein Auto für Realschullehrer. Bei Microsoft hat man sich inzwischen viel Mühe gegeben, den IE wieder attraktiv zu gestalten, was auch in großen Zügen gelungen ist. Wäre da nicht die noch schnellere Konkurrenz mit ihren permanenten Weiterentwicklungen, könnte der Internet-Explorer wieder die Vorherrschaft erlangen.
Internet Explorer 10
Mit der aktuellen Version 10 des Internet Explorers wurden einige wesentliche Verbesserungen eingeführt, die das Browsen im Netz deutlich beschleunigen und vereinfachen sollen. Als „neuer Browser für ein neues Windows“ will man bei Microsoft die Entwicklung der Touchfunktionen eines PCs, Tablets oder Pads besonders komfortabel unterstützen. Dieser Schachzug ist sicherlich sinnvoll, da die Nutzung gängiger Desktop-PCs in naher Zukunft nur noch selten anzutreffen sein wird. Neben einer verbesserten Unterstützung von CSS und HTML5 bietet der IE10 auch eine Auto-Update-Funktion an, die mit dem jeweiligen Patchday einmal im Monat zum Greifen kommt. Während sich die Geschwindigkeit gegenüber dem Vorgänger kräftig verbessern konnte, bliebt das Design der Bedienoberfläche (Chrome lässt grüßen) unverändert. Nach einem Update auf IE10 wird die alte Version überschrieben und ein Neustart ist erforderlich.