Schwieriger Kandidat für Riesenbild-Fans
Mit einem Diagonalen-Maß von 164 Zentimetern ist der Bildschirm des Sharp LC-65CUG8052E165 einigen potentiellen Kunden gerade groß genug - die 65 Zoll entwickeln sich zum Wohnzimmer-Normalfall. Zu groß könnten dieser Zielgruppe aber die technischen Kompromisse sein, welche speziell bei diesem Modell trotz dessen Ultra-HD-Auflösung einzugehen wären. Zumindest die Basis-Merkmale sollten passen. Ein digitaler Triple-Tuner empfängt gewöhnliches Fernsehen via Kabel, Satellit oder Antenne, DVB-T2-HD eingeschlossen. Und das „Aquos Net+“-Betriebssystem erlaubt übers Internet den Abruf des üblichen Info-Krams und von Streaming-Diensten wie Netflix - heute oft Entertainment-Mittelpunkt im trauten Heim, mit nativen 4K-Inhalten auch technisch vorne. Aus Rezensionen gehen jedoch Klagen über die Trägheit und Instabilität der Software hervor, darüber hinaus verunsichern Schwankungen der Display-Güte. Weniger schlimm ist, dass Feinheiten wie die HDR-Kompatibilität fehlen.
Instabile Hard- und Software, überdurchschnittlicher Sound
Im Alltag ist es nicht tolerabel, dass Nutzer in diesem Maße Geduld aufbringen müssen, bis das Gerät auf Eingaben reagiert. Funktionsvielfalt hin oder her. Sowieso nicht zur Ausstattung gehören die beliebten USB-Recording-Anwendungen. Immerhin ließe sich über die Bildqualität wenig Schlechtes sagen, würden einige Panels nicht etwa durch ungleichmäßige Ausleuchtung auffallen. Meist überzeugen Schärfe, Farben und Kontraste, die Wiedergabe von Content unterschiedlichster Qualitätsstufen wird mit Optimierungstricks gepimpt. Von der 4K-Skalierung bis zu „Active Motion 400“ - ein Verfahren zur Reduzierung von Bewegungsunschärfen, welches die Bildwiederholrate durch Interpolation auf 400 Hz steigert. Auch die Schnittstellen-Ausrüstung erweist sich insgesamt als recht ordentlich, neben kabelgebundenen Anschlüssen für ein breites Spektrum an Abspielern und Speichermedien existiert ein WLAN-Modul für die Mobilgeräte-Einbindung. Sehr respektabel ist das Thema Sound gelöst. Zwar generieren die 2 x 10 Watt RMS Ausgangsleistung alleine keine überragende Akustik. Ein bisschen Extra-Klangfülle ermöglicht jedoch der integrierte Subwoofer, dessen Verstärker-Einheit noch einmal 15 Watt RMS in den Ring wirft. Wobei der Hinweis auf eine Kooperation mit harman/kardon übertriebene Erwartungen wecken könnte.
Mehr Zuverlässigkeit kostet kaum extra
Kein Wunder, dass ein ultrascharfes Modell dieser Dimension zum Beispiel bei vielen Familien als SmartTV-Grundversorgung in die engere Wahl kommt. Wenn es doch bereits für rund 800 Euro zu erstehen ist. Aber andere Hersteller haben auch schöne Bild-Riesen. Käufer, die sich einen Gefallen tun wollen, setzen lieber auf einen zuverlässigeren Apparat. Wie den HDR-kompatiblen LG 65UJ6309, der für um 940 Euro das gediegene Betriebssystem WebOS inklusive USB-Aufnahme-Optionen mitbringt.