Nolan N 86
„Grundsolider Helm“
Wie sehr die Bewertung eines Kopfschützers von Details abhängen kann, vermag der Nolan 86 zu belegen: Der Nachfolger des Nolan 85 brillierte in einem Helmvergleich eines Fachmagazins in einem Teilnehmerfeld aus zwölf Kopfschützern der oberen Mittelklasse vor allem mit Passform, Belüftung und einem hohen Verarbeitungsniveau.
Integralhelm aus dem soliden Mittelfeld
Der Nolan sei ein „grundsolider Helm“, so die erfreulich positive Kritik der
Motorrad in Heft 6/2013. Eine spürbare Leistungssteigerung gegenüber dem ohnehin sehr guten
Nolan N 85 lässt er allerdings vermissen – was aber auch in der Tat schwer zu toppen sein dürfte. Denn schon der Vorgänger sorgte nach Meinung des Fachmagazins
Motorrad & Reisen (Heft 4/2010) mit vielen praxisgerechten Details für Begeisterung. Doch nur unmittelbare Vergleich unter den hausinternen Kollegen genügt offenbar nicht. Denn die Messlatte der Konkurrenz ist höher, wie etwa die Kopfschützer
Nexx XR1.R oder
HJC IS-17 zeigen. Beide Helme belegten im
Motorrad-Helmtest die vordersten Plätze – nicht zuletzt dank ihrer perfekten Passform.
Mit eingebautem Pinlock-Viser für klare Sicht
Dennoch schlägt sich der Nolan N 86 tapfer im soliden Mittelfeld. Die
Motorrad bescheinigte ihm eine ordentliche Passform bei knackigem Sitz fast ohne Druckstellen sowie gute Eigenschaften bei Belüftung und Visierrastung. Eine Überraschung offenbart er bei der Visiergestaltung: Das Pinlock-Visier für beschlagfreie Sicht ist hier bereits vormontiert. Zwar setzen viele Hersteller auf das bewährte Doppelscheibenprinzip, doch nicht jeder baut es gleich ein, sondern bereiten das Visier nur entsprechend vor. Das Pinlock werden insbesondere Fahrer abseits der Schönwetter-Fraktion zu schätzen wissen. Denn die Doppelscheibe verhindert das Beschlagen des Helmvisiers durch die eigene Atemluft vor allem bei Kälte effektiv und fast vollständig.
Fazit
Zu den Kritikpunkten der
Motorrad zählen der „extrem enge Ein- und Ausstieg“, die Kinnteilbelüftung sei außerdem praktisch wirkungslos. Detailschwächen ermittelte die Fachwelt außerdem bei der Aerodynamik: Vor allem Highspeed bringe etwas Unruhe in die Fuhre. Ein ähnlich ungünstiges Bild bei der Visierbedienung: Es sei nur sehr „rumpelig“ aus der Geschlossenstellung zu bewegen. Der insgesamt dennoch mit „gut“ bewertete Helm kommt in der Anschaffung auf knapp 200 EUR (
Amazon), in den Dekorversionen werden rund 40 bis 50 EUR mehr fällig. In den Versionen „Flow“, „Rapid“ und „Classic“ ist er für die Nachrüstung des Nolan-Kommunikationssystems N-Com vorbereitet.
Autor:
Sonja
Datum:
19.04.2013