Mit der 12. Prozessorgeneration möchte Intel die Wende am Desktop-CPU-Markt einläuten. Die veraltete 14-nm-Bauweise ist Geschichte, stattdessen fertigt man die neuen Chips nun im 10-nm-Verfahren, das Intel verwirrenderweise als "Intel 7" betitelt. Viel interessanter als der endlich erfolgte Schritt zu einer besseren Fertigung ist die neue Architektur: Ähnlich wie bei vielen Mobil-Prozessoren unterteilen sich die Prozessoren der auf den Namen "Alder Lake" getauften Generation in zwei verschiedene Core-Cluster. Beim Highend-Modell Core i9-12900K handelt es sich um jeweils acht physische Kerne mit insgesamt 24 Threads. Acht Kerne sind für intensive Rechenarbeiten zuständig und boosten bis auf 5,2 GHz hoch. Der Rest ist für weniger aufwändige Operationen zuständig und sollen primär den Energieverbrauch in Zaum halten.
Im Zusammenspiel mit dem Core-Scheduler von Windows 11 wird die Last intelligent verteilt, aber auch andere Systeme profitieren von der cleveren Architektur. Neu dabei ist auch eine Kompatibilität mit DDR5-Arbeitsspeicher, der im Laufe von 2022 den Markt fluten dürfte. Der PEG-Slot des Prozessors kann nun auch mit dem PCIe-5.0-Standard angesprochen werden. In der Praxis kann der i9-12900K sogar AMDs teuren Highend-Prozessor Ryzen 9 5950X schlagen – wenn auch nur im einstelligen Prozentbereich. Wieder einmal spielt Intel seine alten Stärken aus und erreicht gerade bei Single-Thread-Anwendungen enorme Leistungswerte. Das ist besonders für die Gaming-Gemeinde interessant. Einer alten Schwäche bleibt Intel ebenfalls treu: Der maximale Verbrauch unter Volllast klettert über 240 W.
-
- Erschienen: 08.04.2022 | Ausgabe: 8/2022
- Details zum Test
„sehr gut“ (1,40)
Pro: starkes Office- und Gaming-Tempo.
Contra: hoher Stromverbrauch bei starker Auslastung. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.