19.03.2013
Hewlett-Packard OfficeJet Pro X576 dw
Blitzschnelle und sparsame Konkurrenz für Farblaserdrucker
Dass die Tintenstrahldrucker den Laserdruckern nun auch im Büroeinsatz langfristig den Rang ablaufen werden, hat sich schon seit Längerem angedeutet. Mit dem neuen All-in-One-Gerät OfficeJet Pro X575 dw spitzt sich die Situation für die Laser allerdings langsam dramatisch zu. Der von HP angebotene Tintenstrahler ist nämlich blitzschnell unterwegs und glänzt außerdem mit herausragend niedrigen Druckkosten – zwei Disziplinen, in denen Laser oft immer noch die Nase vorn hatten.
70 Seiten in der Minute S/W oder Farbe – kein Problem
In der Tat: Die Druckgeschwindigkeit des neuen HP ist rekordverdächtig für einen Tintenstrahldrucker. Im Entwurfsmodus verarbeitet er bis zu 70 Seiten in der Minute, gleichgültig, ob in S/W oder in Farbe. Die praxisnahen ISO-Werte bei hoher Druckqualität beeindrucken ebenfalls: 42 Seiten verlassen in diesem Fall das Druckwerk – ebenfalls pro Minute. Mit diesen Zahlen schließt der HP locker zu den Topmodellen unter den Büro-Farblaserdruckern auf. Möglich macht dieses rasante Tempo die Konstruktion des Druckkopfs. Er bewegt sich nämlich nicht, wie üblich, hin und her über das Papier, sondern ist statisch eingebaut und mit knapp über 42.000 Düsen bestückt. Der HP bedruckt daher die komplette Seitenbreite auf einmal.
Ganz ähnlich funktioniert übrigens auch der erst kürzlich von Brother vorgestellte HL-S7000DN, der sogar bis zu 100 Blatt in der Minute auswerfen soll. Die sensationell hohe Druckgeschwindigkeit des HP ist übrigens beileibe kein reines Werbeversprechen des Herstellers, sondern hat sich auf dem Prüfstand schon bewahrheitet. Herausgekommen ist dabei außerdem, dass schon im „Entwurfsmodus“ die Druckqualität sehr hoch ist. Wer sich daher den Drucker vor allem aufgrund seines ICE-Tempos zulegen möchte, darf sich über ein rasantes Arbeitstier im Büro freuen.
Druckkosten
Spaß kommt allerdings auch angesichts der niedrigen Druckkosten auf. Mit den normalen Tintenpatronen (vier an der Zahl) lassen sich Folgekosten von rund zwei Cent für die S/W-Seite und 6 Cent für die Farbseite erzielen. Mit den großen Patronen können die Ausgaben sogar noch einmal fast halbiert werden – und genau dieser Punkt sollte den Laserdruckern Angst machen. Denn bislang galten sie nicht nur, weil sie schneller waren, als besser geeignet für große Druckvolumina, sondern außerdem, weil sie sparsamer waren als ein Tintenstrahldrucker. Mit dieser Vorherrschaft ist es jedoch nach der Auslieferung des HP vorbei.
Fazit
Das 576er-Modell ist das Flaggschiff der Office-Pro-Serie von HP und weist dementsprechend eine lange Liste an Ausstattungsmerkmalen auf. Der Drucker ist speziell für den Einsatz in größeren Büroumgebungen gedacht und lässt es daher an bürorelevanten Funktionen wie Duplex, Automatische Dokumentenzufuhr, Netzwerkfähigkeiten sowie einem großzügigem Papiermanagement nicht fehlen – um nur einige seiner Fähigkeiten hier aufzuzählen. Dank der niedrigen Unterhaltskosten werden sich die rund 850 EUR (
Amazon), die aktuell für den HP fällig werden, außerdem schnell amortisieren, sofern der Hochgeschwindigkeitsdrucker kräftig mit Druckaufträgen versorgt wird. Für einen vergleichbar potenten Farblaser muss außerdem eine ähnlich hohe Summe auf den Tisch geblättert werden – wie eingangs schon gesagt: Die Situation für die Platzhirschen Farblaserdrucker spitzt sich mit dem blitzschnellen Tintenstrahler mächtig zu. Übrigens: Der erwähnte
Tintenstrahler HL-S7000DN von Brother druckt lediglich in S/W und stellt damit nur eingeschränkt eine echte Konkurrenz für den HP dar.
von Wolfgang
Fachredakteur im Ressort Haushalt, Haus und Garten – bei Testberichte.de seit 2008.