Druckkosten sparen

Raus aus der Kostenfalle

Auch in unserer zunehmend digitalen Welt ist der Druck auf Papier weiterhin eine Notwendigkeit. Deshalb ist ein Drucker in fast jedem Haushalt und jedem Unternehmen Pflicht. Beim Druck geht es aber nicht nur um Qualität, Tempo und Anschaffungskosten, sondern auch um die Folgekosten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Druckkosten minimieren können.

Druckkosten-Vergleich: Laser-Altmeister gegen Tintentank-Newcomer

Bis vor wenigen Jahren gab es einen klaren Kostenunterschied zwischen den zwei konkurrierenden Drucktechniken. Tintenstrahler druckten sauber, aber teuer und langsam. Laserdrucker hingegen waren beim Farbdruck im Nachteil, druckten dafür aber schnell und mit niedrigen Seitenpreisen. Der Markt ist aber derzeit im Umschwung, was vor allem an den neuen Tintentank-Druckern sowie neuen Geschäftsmodellen liegt.

Laserdrucker: Bewährt, günstig und flott

Stärken

Schwächen

Laserdrucker sind schon seit Jahrzehnten die bevorzugte Wahl für Arbeitsgruppen in Büros. Sie zeichnen sich beim Druck durch hohes Tempo und niedrige Seitenkosten aus. Hier kommen Tonerkartuschen statt

Oki Drucker Tonerkartuschen Laserdrucker setzen auf große Tonerkartuschen. (Bildquelle: Amazon.de)

Tintenpatronen zum Einsatz. Diese reichen für mehrere Tausend Seiten und bieten darüber hinaus den Vorteil, dass sie nicht eintrocknen. Deshalb kann sich ein kompakter Laserdrucker auch lohnen, wenn Sie nur sehr selten drucken. Sie sind auch nach wochenlanger Inaktivität sofort bereit für den nächsten Druckauftrag.

Wenn mal ein Tonertausch ansteht, wird es teuer: Tonerkartuschen sind sehr viel teurer als Tintenpatronen. Das sind nicht die einzigen Folgekosten, die bei einem Laserdrucker anfallen. Denn die Trommeleinheit sollte regelmäßig getauscht werden. Dieser kostspielige Schritt ist etwa alle 30.000 Seiten zu empfehlen, also nach rund drei bis vier verbrauchten Tonern. Die beim Laser- bzw. LED-Druck entstehenden Dämpfe und Partikel werden bei modernen Geräten sauber weggefiltert und stellen keine Gefahr dar.

Wie viel kostet eine Seite aus dem Laserdrucker?

Für die Messung der Druckkosten eines Laserdruckers wird auf die ISO-Norm 19752 zurückgegriffen, die eine Prüfvorlage in Form eines S/W-Dokuments enthält. Aktuelle Laserdrucker kommen mit Einberechnung der Kosten für offizielle Toner auf Preise zwischen ca. 0,8 und 3,3 Cent je ISO-Seite, wobei günstige Geräte bis 400 Euro sich vor allem im Bereich zwischen 2 und 3 Cent pro Seite aufhalten. Laserdrucker mit sehr niedrigen Seitenkosten sind in aller Regel teure Großgeräte für Arbeitsgruppen in Büroumgebungen.

Zur Laserdrucker-Bestenliste

Drucker mit Tintentanks: Revolution aus der Flasche

Stärken

Schwächen

Tintentank-Befüllung Achtung Kleckergefahr: Beim Befüllen eines Tintentank-Druckers ist Vorsicht angebracht. (Bildquelle: epson.com)

Auch mit einem Tintenstrahldrucker lässt es sich günstig drucken. Das Paradebeispiel dafür sind die Tintentank-Drucker.

Tintentank-Drucker setzen auf ein gleichermaßen einfaches wie effizientes Konzept. Für jede Tintenfarbe gibt es einen Container, der mit Nachfüll-Tintenflaschen aufgefüllt wird. Während normale Tintenpatronen Füllmengen von etwa 4 ml aufweisen, bieten Tintenflaschen mindestens die zehnfache Menge. Mit einer Auffüllung können also sehr viel mehr Seiten gedruckt werden.

Einen Haken gibt es allerdings: Tintentank-Drucker sind in der Anschaffung häufig weitaus teurer, da die Hersteller hier die Gerätekosten nicht mit den Ausgaben für die Ersatztinte subventionieren können. Wer nur wenig druckt, macht also kein allzu gutes Geschäft. Die Preise fallen aber seit 2020 bereits merklich.

Wie viel kostet die Seite bei einem Tintentank-Drucker?

Tintentank-Drucker sind eindeutig die Könige des Günstigdruckens. Bei einem Schwarzweiß-Dokumentendruck nach ISO-Norm entstehen Kosten, die sich zwischen ca. 0,1 bis 0,3 Cent pro Seite einpegeln. Vereinzelte Modelle mit besonders hoher Tintenkapazität oder besonders günstigen Nachfüllflaschen unterschreiten sogar die 0,1-Cent-Marke. Da es sich um Tintenstrahldrucker handelt, müssen die Druckköpfe regelmäßig aktiviert werden. Bei geringem Druckaufkommen machen das Tintentank-Drucker automatisch und verbrauchen dabei Tinte. Wenn Sie ca. einmal wöchentlich drucken, ist das aber nicht vonnöten.

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So sparen Sie Tinte und Toner

Wenn eine Neuanschaffung für Sie keine Option ist, bleiben trotzdem ein paar Möglichkeiten, um die Druckkosten zu minimieren. Ein Tipp vorweg: Am meisten sparen Sie natürlich, wenn Sie auf den Ausdruck des Dokuments ganz verzichten.

Druckkosten sparen: Unsere Tipps

  • Entwurfsmodus: Fast alle Drucker bieten bei den Druckeinstellungen einen Entwurfs- oder Sparmodus an, der den Auftrag von Toner und Tinte stark reduziert. In der Regel sind Texte aber trotzdem gut lesbar.
  • Druckansicht für Webseiten: Wenn Sie Auszüge aus einer Webseite, zum Beispiel von Wikipedia, ausdrucken wollen, sollten Sie die Druckansicht der Webseite nutzen. Wenn diese Funktion nicht zur Verfügung steht, bieten die gängigen Browser in der Vorschauansicht auch eine Option zur Vereinfachung der Seitendarstellung an, die Platz und somit Tinte sparen kann.
  • Farbfotos nicht in Graustufen drucken: Beim Druck in Graustufen wird Farbtinte verbraucht, da graue Farbtöne durch die Mischung aller Farben zu Papier gebracht werden. Wählen Sie daher lieber Optionen wie „monochrom“ oder S/W-Druck, um wirklich nur die günstigere Schwarztinte zu nutzen.
  • Beim Fotodruck auf Fotodienste setzen: Wenn Sie mehr als eine Handvoll Urlaubsfotos ausdrucken wollen, geht das bei einem Tintenstrahler schnell ins Geld. Überlassen Sie solche Fälle lieber professionellen Fotodruckdiensten.
  • Doppelpacks oder XL-Patronen: Wenn der Hersteller Ihres Druckers auch Patronen mit größerer Füllmenge oder Doppelpackungen anbietet, ist die Mehrinvestition lohnenswert, da hier die Seitenkosten letztendlich niedriger ausfallen.
  • Papierverbrauch optimieren: Auch das Papier ist ein Kostenfaktor. Nutzen Sie die verfügbare Fläche pro Blatt gut aus, indem Sie die Schriftgröße, die Breite des Rands und die Zeilenabstände verringern.
  • Beidseitig drucken: Sparen Sie Papier, indem Sie stets beidseitig drucken. Bei vielen Druckern steht dafür eine automatische Duplexfunktion zur Verfügung.

HP Instant Ink Niedrige Druckkosten mit normalen Tintenpatronen

HP Instant Ink Ersatzpatrone Ersatzpatronen auf Abobasis mit Instant Ink. (Bildquelle: hp.com)

Sollte Ihr heimischer Drucker ein Tintenstrahldrucker von HP sein, so können Sie mit dem Dienst Instant Ink eine Menge Geld sparen. Je nach gewähltem Tarif haben Sie hier ein bestimmtes monatliches Kontingent an Ausdrucken zur Verfügung. So gibt es zum Beispiel 15 Seiten für 99 Cent pro Monat oder 100 Seiten für 4,99 Euro. Nicht verbrauchte Seiten lassen sich auch bis zu einer gewissen Grenze ansammeln. Wenn das Kontingent überschritten wird, werden zusätzliche Kosten fällig.
Der Drucker meldet die Tintenstände via Netzwerkverbindung an HP und bei geringen Füllständen wird automatisch eine neue Lieferung veranlasst. Für neue Patronen entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Einen Haken gibt es aber: Die über das Instant-Ink-Programm gelieferten Patronen bleiben Eigentum von HP. Sollten Sie das Abonnement kündigen, sind die angefangenen Patronen nicht mehr nutzbar.

Bestenliste HP Drucker

Kostenfaktor Energieverbrauch: Sind Drucker Stromfresser?

Üblicherweise wird dem Stromverbrauch eines Druckers nicht viel Aufmerksamkeit beigemessen, da die sonstigen laufenden Kosten für die Verbrauchsmaterialien höher ausfallen. Mit den stetig sinkenden Druckkosten nimmt aber die Bedeutung des Energiehungers zu.
Laserdrucker brauchen vergleichsweise viel Strom. Grund dafür ist die Notwendigkeit, dass der interne Heizstab vor dem Druck auf Temperatur (ca. 200 °C) gebracht werden muss. Deshalb steigt der Verbrauch beim Druck auf mehrere hundert Watt. Auch beim Einschalten wird für die erste Erhitzung viel Strom gebraucht.
Tintenstrahldrucker sind viel energieeffizienter: Selbst beim Druck bleibt der Stromverbrauch im niedrigen zweistelligen Wattbereich. Auch im Bereitschaftsmodus bleiben die Tintenstrahler sparsam.
Die bei vielen Druckern prominent beworbene Energy-Star-Zertifizierung kann ein Indiz für eine gute Energieeffizienz sein, konzentriert sich aber eher auf die industrielle Nutzung und hat für die normale Nutzung im Büro oder zu Hause wenig Aussagekraft.

Lese-Empfehlungen: Themenseite Fotodruck und Langlebige Produkte

Auf unserer Themenseite Fotos selber drucken finden Sie Hinweise, wie Sie Ihre Fotos mit einem Drucker sauber zu Papier bringen.

 

Auch Drucker älterer Generationen sind noch immer sehr beliebt. Welche alten Produkte sich am Markt behaupten, zeigen wir Ihnen auf unserer Themenseite Langlebige Produkte: diese 6 halten sich am Markt.

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von Gregor Leichnitz

Fachredakteur im Ressort Computer & Telekommunikation – bei Testberichte.de seit 2008.

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