Das Wichtigste auf einen Blick:
- Schnittlängen zum Teil bis zu 40 Millimeter
- Preise bewegen sich zwischen rund 20 und 130 Euro
- Modelle mit Keramik-, Titan- oder Edelstahlklingen
- auf Knopfdruck Extra-Power bei dichterem Haar
- in Tests gute Schnittleistungen und Ökologiewerte
- die Klingentechnik der PrecisionCut-Serie erhöht die Schneideeffizienz
Falls Ihr Barbier geschlossen hat: Mit seinen acht Kammaufsätzen und viel weiterem Zubehör hat das Haarschneider-Set HC450 einiges zu bieten. Mit ihm sind Do-it-yourself-Frisuren mit Schnittlängen zwischen 3 und 25 Millimeter drin. (Bildquelle: amazon.de)
Wie gut können Remington-Haarschneidegeräte laut Test den Barbier ersetzen?
Wie praktisch ist eine Haarschneidemaschine von Remington, wenn der Friseur gerade zu hat und man auf einen gepflegten Haarschnitt angewiesen ist? Muss es ein Profigerät sein oder überzeugen auch die Budget-Modelle? Tests zeigen: Mit etwas Übung können Sie mit einigen der Geräte zum Selfmade-Barbier werden. Mit dem ProPower Titanium Ultra HC7170 etwa kommt keine Punk-Frisur heraus, er zeigt gute Schnittleistungen bei Kurz- wie Langhaarfrisuren, läuft leise und spielt auch im Testkapitel Ökologie weit oben mit. Dass er so massiv ist, ist allerdings unüblich und unpraktisch. Rührt aber daher, dass er „in guter Verarbeitung kommt“ (Haus & Garten Test 5/2019) und „satt und sicher in der Hand“ liegt. Zudem sorgt die größere Schnittbreite von 40 Millimeter für eine Extraportion Lebendgewicht (243 Gramm), die man nach einiger Schnittarbeit auch deutlich zu spüren bekommt.Selfmade-Haarschnitt leicht gemacht? Nicht ganz.
Der Nickel-Metallhydrid-Akku im Profi Classic HC450 benötigt nur zwei Stunden bis zur Vollaufladung und bietet dann bis zu 40 Minuten Betrieb. Er kommt mit acht Kammaufsätzen (3 bis 25 Millimeter) und korrosionsbeständigen Klingen aus Edelstahl. (Bildquelle: amazon.de)
So richtig intuitiv geht der Do-it-yourself-Haarschnitt mit einem Remington aber nicht vonstatten: Der Schiebeschalter, mit dem Sie die Schnittlängen einstellen, zeigt sich beim HC7170 sehr widerspenstig und steht im klaren Kontrast zu Wettbewerbern wie Philips (HC3530) oder dem Testsieger von Panasonic (ER-SC60), dessen Längenjustierung „keine Fragen offenlässt“. Auch eine Tastensperre lässt Remington regelmäßig weg. Sie verhindert unabsichtliches Verstellen der Schnittlänge während der Anwendung. Demnach müssen Sie aufpassen, dass der Haarschneider im Koffer nicht unversehens zum Leben erwacht. Weniger Aufmerksamkeit fordert in dieser Hinsicht die Konkurrenz von Braun und Panasonic. Deren Testmuster bei Haus & Garten Test lassen sich per 3-sekündigem Tastendruck gegen Einschalten im Gepäck sichern. Sie sind der Chef und nicht der Haarschneider! Hier zeigt sich, dass die ganz Großen im Markt der Konkurrenz auch mit scheinbar Nebensächlichem um die Ohren fahren.
Auto-Power bei dickerem Haar
Dafür ist Remingtons sogenannte Turbo-Boost-Funktion bestens geeignet, auch dichterem Haar ausführlich die Sporen zu geben. In einer Automatik-Version trifft man sie bei einzelnen Exemplaren wie dem HC7170, HC7150 Propower Titanium Plus und PrecisionCut HC5900 an, der das Sortiment von Remington allerdings inzwischen verlassen hat. Wie das funktioniert? Hält man den Hauptschalter gedrückt, schiebt der Motor automatisch vorwärts auf eine höhere Leistungsstufe und führt den Klingen mehr Schneidkraft zu, sobald das Gerät auf einen höheren Widerstand in Form von dickerem Haar stößt.Gute Schnittleistungen, passables Handling
Andere, bislang nicht zum Test eingeladene Remington-Haarschneidemaschinen wie z. B. HC7110 Propower Precision Steel begnügen sich mit einem „ProPower-Motor“. Laut Remington verfügt dieser über eine schnellere Schneidleistung im Vergleich zu Remington-Standard-Haarschneidern. Dass ein Modell ohne diese Extraportion Power Arme und Handgelenke quält, sobald auf dem Kopf etwas mehr los ist, lässt sich aber weder aus Tests noch aus den Kundenbewertungen ablesen. Im Gegenteil: Die Schneidleistungen gelten als gut, die Klingen als lebenslang scharf, das Handling zumindest passabel, und mit Ausnahme der NimH-betriebenen Modelle (mit Nickel-Metallhydrid-Akku, z. B. bei HC7110) sind die Geräte innerhalb von zwei bis vier Stunden aufgeladen und erst nach rund 60 Minuten (HC9100 Heritage, HC7150 Propower Titanium Plus), 90 Minuten (HC7170 Propower Titanium Ultra) oder 150 Minuten (HC9700 Salon Collection) Haareschneiden leergesaugt. Es war einmal in der Steinzeit? Haarschneider nur für den Netzbetrieb wie der Remington Apprentice HC5018 sind selten geworden. Sie sind weit günstiger als die kombinierten Netz-/Akku-Geräte, schränken die Anwendung aber auf die Nähe einer Steckdose ein und sind nicht weltweit einsetzbar. (Bildquelle: amazon.de)
In Sachen Akku: Was hat es mit der Schnellladung auf sich?
Modelle mit Schnellladung sind in der Lage, den Haarschneider innerhalb von wenigen Minuten so aufzuladen, dass die Leistung für einen Haarschnitt ausreicht. Wie ein Relikt aus einer aussterbenden Spezies wirken Haarschneider nur mit Netzbetrieb wie etwa der Apprentice HC5018. Doch dieser dankt Ihr Verständnis für seine unflexible Technik mit einem günstigen Preis von nur rund 16 Euro. Zum Vergleich: Für die Haarschneider der verschiedenen Serien ruft Remington Preise zwischen rund 20 Euro und rund 130 Euro (jeweils UVP) auf, der derzeit teuerste hört auf den Namen Salon Collection HC9700 und belegt im Sortiment des Herstellers den Rang eines Profigeräts.Welche Schnittlängen habe ich bei Remington zur Auswahl?
Gehobenen Modellen hat Remington 17 Schnittstufen von 0,5 bis 44 Millimeter spendiert, andere wie der HC5880 machen bei längstens 25 Millimetern Schluss. Legen Sie Wert auf Frisuren vom Typ Militärschnitt, bieten sich Haarschneider mit Schnittlängen bis hinunter zu 0,5 Millimeter an – ohne Kammaufsatz zu verwenden und unter Namen wie HC7170 zu finden. Wer es etwas länger mag, greift zum HC5810 Genius, der das Haar mit zehn Aufsätzen bis 40 Millimeter schneidet und via Einstellring exakte Schnitte von 0,8 bis 2 Millimeter erreicht.Eine außergewöhnlich filigrane Feineinstellung besitzt auch der HC5950, bei dem Sie in Schritten à 0,1 Millimeter vorgehen können, angefangen von 0,4 bis 42 Millimeter. Einigen liegen sogenannte SlideSelect-Aufsteckkämme bei. Was das ist, erklärt Remington dankenswerterweise in seinem Glossar: Es handelt sich dabei um eine Spezialität der Haarschneider-Serie „PrecisionCut“. Dort lassen sich die mitgelieferten Kammaufsätze mit einem Schiebeschalter von 1 bis 4 Millimeter einstellen und mithilfe der Lock-Funktion gegen Abrutschen während des Haareschneidens sichern.
Wie gut lassen sich mit Remington längere Haare in Form bringen?
Klickt man sich durch die Online-Feedbacks zu Haarschneidegeräten, fällt auf, dass die Kunden eine Frage umtreibt: Lassen sich auch Haare jenseits von „raspelkurz“ schneiden? Wer gerade wegen der etwas breiteren Schnittlängenauswahl zu einem Remington-Gerät greift, sieht sich enttäuscht. Manche Käufer berichten davon, dass ein Haarschnitt, der nach Frisur aussehen soll, meist schon ab 20 Millimetern schwer wird. Soll heißen: Die Kammaufsätze mit größter Schnittlänge erzeugen ein unregelmäßiges Schnittbild, mit dem man statt Bewunderung eher Hohn erntet. „SlideSelect“ nennt Remington seine verstellbaren Aufsteckkämme für bestimmte Haarschneider wie den „gut“ bewerteten HC 7170. Sie lassen sich mit einem rückseitig am Gerät angebrachten Schiebeschalter für Schnittlängen zwischen 1 und 44 Millimeter einstellen. Leider wurde dem Konzept neben der guten Idee auch das suboptimale Design der hakeligsten Verstellsysteme im Markt mitgegeben: Der Wippschalter verlangt dem Nutzer viel Schmalz ab. (Bildquelle: amazon.de)