Vom niederländischen Unternehmen Philips war hinsichtlich neuer Mobiltelefone eine ganze Weile nichts mehr zu hören. Nicht einmal neue Xenium-Modelle wurden angekündigt, obwohl die für ihre enorm hohen Ausdauerzeiten recht berühmt geworden sind. Doch nach fast zwei Jahren Funkstille will das Unternehmen wieder in den Markt einsteigen und legt zum Auftakt ein Android-Handy namens W920 vor. Das Gerät bietet solide Kost für Android-Freunde, lässt es aber leider an einem Alleinstellungsmerkmal missen.
So kann das Smartphone auf den ersten Blick mit einem 4,3 Zoll großen Touchscreen begeistern, der auf den zweiten Blick hin aber leider nur 480 x 800 Pixel auflöst. Das ist zwar sicherlich ordentlich, reicht aber nicht an die Auflösungen der kommenden Topgeräte von LG, Samsung und HTC heran. Auch beim Prozessor zeigt man sich mit einem 1 GHz starken Qualcomm-Modell und 512 Megabyte RAM-Speicher eher zurückhaltend. In Zeiten kommender Quad-Core-Modelle mit 1,4 GHz Taktrate und 1 Gigabyte Arbeitsspeicher reißt das niemanden mehr vom Hocker.
Die restlichen Ausstattung ist ebenfalls der Mittelklasse zuzuordnen: So finden sich EDGE, HSPA, WLAN und Bluetooth für Datenübertragungen, ein GPS-Empfänger erlaubt die Verwendung von Navigationssoftware. Für Multimedia-Freunde stehen ein Media Player und eine 5-Megapixel-Kamera zur Verfügung, Letztere wird von einem LED-Blitzlicht unterstützt. Eine Frontkamera für die Videotelefonie fehlt jedoch ebenso wie ein ordentlicher Speicher. Der ist mit 120 Megabyte nämlich regelrecht karg ausgestattet. Und auch die alte Android-Version 2.2 wird nicht jedem Kunden schmecken.
Das Philips W920 ist ganz sicherlich kein schlechtes Handy, das wäre unfair geurteilt. Doch Philips als Hersteller muss sich die Frage gefallen lassen, ob er sich so sein Comeback vorstellt: Als Hersteller eines mittelmäßigen Gerätes ohne Alleinstellungsmerkmal. Denn ein solches fehlt dem Gerät schlichtweg. Warum sollte ein Kunde zu einem auf dem Handy-Markt eher unbekannten Hersteller wie Philips greifen? Samsung & Co bieten auch Mittelklasse-Modelle – und die sind mindestens ebenso gut ausgestattet. Und der Kunde weiß, was er bekommt.