Der Internethändler Pearl bringt einen Nachfolger für seine Touchlet-Produktfamilie auf den Markt, der wieder einmal mit einem Preis von knapp unter 100 Euro den Markt aufmischen soll. Das Pearl Touchlet X3 verfügt allerdings wieder einmal nur über ein resistives 7-Zoll-Display, das zudem mit der für diese Bildschirmgröße recht niedrigen Auflösung von 800 x 480 Pixeln daher kommt. Selbst Smartphones mit 4 Zoll Bilddiagonale bieten solche Bildauflösungen standardmäßig. Allerdings: Für ein Einsteiger-Tablet, das dem gelegentlichen Surfen im Internet dient, mag das dennoch völlig ausreichen. Schwerer dürfte wiegen, dass die resistiven Displays von Pearl bislang nicht gerade zu den reaktionsschnellsten zählten.
Ein wenig besser könnte sich die Situation beim Touchlet X3 aber doch darstellen, denn auch der Prozessor und der Arbeitsspeicher spielen dabei eine gewisse Rolle. Und beides ist beim X3 – zumindest für ein Einsteigermodell – durchaus erfreulich üppig ausgefallen. Müssen sich andere Billig-Tablets mit einem 600-MHz-Prozessor und mageren 128 bis 256 Megabyte RAM begnügen, sind es beim X3 immerhin 1 GHz Taktrate und 512 Megabyte Arbeitsspeicher. Das dürfte nicht nur bei der Reaktion auf Bildschirmeingaben sondern auch generell beim Multitasking zu spüren sein.
Darüber hinaus kann das Touchlet X3 noch andere Qualitäten vorweisen, die man in diesem Preissegment üblicherweise nicht findet. Dazu gehören beispielsweise WLAN nach 802.11 b/g und n sowie eine Schnittstelle für HDMI-Kabel. Dadurch kann das X3 beispielsweise an einen Fernseher angeschlossen werden und verlustfrei HD-Videos übertragen. Auf der Contra-Seite finden sich dagegen ein etwas arg schwacher Akku (2x 1.500 mAh, andere Tablets bieten insgesamt 5.000 bis 6.000 mAh Nennladung) und das veraltete Betriebssystem Android 2.3. Dadurch könnte es Probleme bei der Verwendung von Apps mit Android 3.x und höher geben, die gezielt für Tablets programmiert werden.
Insgesamt betrachtet zeigt sich ein durchwachsenes Bild. Das Pearl Touchlet X3 positioniert sich erstaunlich nah am Odys Loox, welches fast die gleichen Eckdaten vorweisen kann. Während dessen CPU mit 1,2 GHz noch ein klein wenig schneller taktet, kann das X3 HDMI für sich verbuchen. Wer aber nur 40 Euro mehr zu investieren bereit ist, kann gleich zum Pearl Touchlet X4 greifen – das wurde zeitgleich vorgestellt und bietet noch ein kapazitives Display mit Multitouch. Ein echter Mehrwert, auf den man nicht verzichten sollte.
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- Erschienen: 18.10.2011 | Ausgabe: 1/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Plus: Leicht und übersichtlich bedienbar; Google-App-Paket bereits vorinstalliert; Pralle Ausstattung für diese Preisklasse; Unterstützt Flash 10.2; Sehr gute Anleitung.
Minus: Kurze Rechenpausen bei schnellen Anwendungswechseln; Onboard-Flashspeicher mit 2 GB etwas knapp; Display in heller Umgebung nur mäßig ablesbar.“

























