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In zunehmende Maße werden Stabmixer von den meisten Herstellern nicht mehr alleine angeboten, sondern mit unterschiedlichem Zubehör als Set. Das macht Sinn. Denn im besten Fall ersetzt so ein Set sogar eine Kompakt-Küchenmaschine. Aber auch die weniger üppig ausgestatteten Modelle bieten mit ihrem Zubehör einen Mehrwert, und zwar aus einem einfachen Grund: Dem Mixfuß eines Stabmixers sind nämlich Grenzen gesetzt.
Standard-Zubehör

Als Standardzubehör haben sich drei zusätzliche Geräte eingebürgert, nämlich ein Messbecher und ein Zerkleinerer, manchmal auch 'Häckselbecher' genannt, sowie ein Schneebesen. Mit Letzterem sind Köchinnen und Köche auf der todsicheren Seite, wenn es ums Aufschlagen von Eiweiß und Schlagsahne geht, nicht jedem Mixfuß gelingen diesen beiden Aufgaben nämlich ohne Abstriche. Darüber hinaus können stabil gebaute Schneebesen auch für leichte beziehungsweise flüssige Rührteige herangezogen werden. Ein genauer Blick auf die Qualität des Besens lohnt sich also. Im Häckselbecher wiederum lassen sich kleinere Mengen an Zutaten – im Schnitt liegt das Fassungsvermögen zwischen 300 und 400 Millilitern – mit einem Universalmessereinsatz zerkleinern oder verrühren. Dazu gehören etwa Kräuter und Käse, aber auch Nüsse und Fleisch. Ferner können sie für die Zubereitung von Dips, Pesto oder Baby-/Kindernahrung eingesetzt werden. In puncto Verarbeitungsqualität sind diese Häcksler allerdings, wie Testergebnisse immer wieder zeigen, recht unterschiedlich, die Zutaten werden nicht immer homogen durchmischt beziehungsweise vollständig zerkleinert. Mit einem guten Modell jedoch lässt sich
ein separater Multi-Zerkleinerer ersetzen.
Erweiterungen – bis hin zur Küchenmaschine

Anstelle eines Schneebesens liegt einigen Sets eine flache Schlagscheibe bei, mit der sich in der Regel Sahne/Eiweiß noch schneller aufschlagen lässt. Für größere Familien wiederum ist ein zweiter, längere Mixstab interessant, der in tiefe Töpfe hineinreicht, oder ein Stab mit einem breiten Mixfuß, mit dem sich größere Mengen zeitsparender und effektiver verrühren lassen. Kartoffelstampfer oder Eis-Crusher dagegen sind als Zubehör eher selten anzutreffen, genauso wie Ersatzmesser und eine Quirlscheibe. Immer häufiger dagegen ist ein großer, meist deutlich über einem Liter fassender zweiter Mixbecher anzutreffen, mit dem sich der Stabmixer zu einer Küchenmaschine mausert. Als Einsätze stehen nämlich zum einen Rühr- und Knethaken für die Zubereitung von Teig bereit und zum anderen Scheiben zum Raspeln, Reiben oder Schneiden von Gemüse und Obst. Mit einem zusätzlichen Universalmesser lassen sich schlussendlich auch große Mengen an Zutaten zerkleinern und verrühren, zum Pürieren dagegen eignen sich diese Messereinsätze kaum. Kurzum: Stabmixer-Sets mit einem solchen Aufsatz ersetzen bis zu einem gewissen Grad eine Kompaktküchenmaschine und lassen sich universell zum Backen und Kochen einsetzen. Je nach Umfang des Zubehörs sollte man allerdings darauf achten, dass sich die zusätzlichen Gerätschaften in einem der Mixbecher oder in einer – leider viel zu selten angebotenen – separaten Zubehörbox ordentlich verstauen lassen. Außerdem ist für den Einsatz als Küchenmaschine eine möglichst fein dosierbare Geschwindigkeitsregulierung des Stabmixers Pflicht.
Rechen- und Vergleichsexempel

Einige Hersteller bieten ihre Stabmixer gleich in mehreren Sets an, die jeweils unterschiedlich mit Zubehör ausgestattet sind. Für interessierte Kunden heißt dies natürlich, ausführlich vergleichen und das passende Set herausfischen zu müssen. Gleichzeitig lohnt aber auch ein Blick auf die Anschaffungskosten. Es kann nämlich gut sein, dass ein üppig ausgestattetes Set für weniger zu haben ist als das eigentlich genau auf die Anforderungen passende, oder dass die Kombination aus einem spartanisch ausgestatteten Set und einem separat dazu gekauften Zubehör die attraktivere Variante wäre – wer vor dem Kauf ein paar Rechenexempel durchprobiert, wird für diese Mühe in vielen Fällen belohnt und spart Geld.
von
Wolfgang Rapp
Fachredakteur im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2008.