Stiftung Warentest prüft Tiefkühlgeräte (6/2022): „Beerenstarke Freezer“
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Ein separates Tiefkühlgerät bietet viele Vorteile: Offensichtliche sind, dass man das Gerät auch im Keller aufstellen kann, wenn der Platz in der Küche nicht reicht, und dass man die Größe ganz auf seinen persönlichen Tiefkühlbedarf ausrichten kann. Denn während bei klassischen Kühl-Gefrier-Kombinationen meist nur ein Drittel des Gesamtvolumens zum Einfrieren zur Verfügung steht, können Sie hier zwischen kleinen Gefrierschränken bis hin zu riesigen Gefriertruhen wählen.Vor dem Kauf lohnt es sich, sein Einfrierverhalten zu analysieren: Wer gern Tiefkühlpizza, -gemüse und Co. im Angebot kauft und Vorräte hamstert oder wer für seine Familie regelmäßig portionsgerecht vorkocht, hat natürlich einen anderen Bedarf als jemand, der nur sporadisch zu Tiefkühlkost greift, zum Beispiel im Sommer zu seinem Lieblingseis.
Generell wiederholt der aktuelle Test die Testergebnisse aus vorangegangenen Tiefkühler-Tests: Die großen Geräte schneiden in der Regel besser ab. Das liegt zum einen an ihrer oftmals besseren Energieeffizienz. Im aktuellen Tests haben hier die großen Truhen deutlich die Nase vorn. Zum anderen bieten die großen Geräte oftmals eine bessere Handhabung, insbesondere beim Einräumen und Verstauen oder bei der Reinigung. Auch das Verhalten bei Störungen, primär die Temperaturanstiegszeit nach Stromausfall, überzeugt nur bei den großen Gefrierschränken und -truhen.
Überraschend – und auch ein gutes Stück enttäuschend – ist, dass der Hauptjob, das Einfrieren, nicht souverän von jedem Modell im Test absolviert wird. Das Gegenteil ist der Fall: Nur je ein großer Gefrierschrank von Bosch und Siemens gehen hier mit einem „Gut“ aus dem Test. „Mangelhaft“ beim Einfrieren ist ausgerechnet die im Vergleich sehr teure Gefriertruhe von Liebherr. Auch der schlichte kleine Bosch-Gefrierschrank kommt hier mit „Mangelhaft“ unter die Räder.
„Truhen sind energieeffizienter – große Gefrierschränke frieren dafür besser ein. Zwei kleine Geräte schwächeln im Test.“
Was wurde getestet?
Die Stiftung Warentest untersuchte in einem internationalen Gemeinschaftstest vier Gefriertruhen sowie vier große und drei kleine Gefrierschränke.Die Energieeffizienz bei unterschiedlichen Raumtemperaturen (10, 25 und 32 Grad Celsius) und beim Einfrieren floss zu 30 Prozent in die Gesamtbewertung der Tiefkühler ein. Mit je 25 Prozent waren das Einfrieren (ohne und mit Schnellgefrier-Funktion) und die Handhabung (unter anderem: Bedienung, Einräumen und Reinigen) weitere sehr relevante Prüfkriterien. Die Temperaturstabilität beim Lagern machte 10 Prozent der Note aus – schön: In diesem Punkt sind alle Geräte „sehr gut“. Auch das Geräusch (5 Prozent) war im Test bei allen Tiefkühlgeräten unauffällig. Die Noten für das Verhalten bei Störungen (5 Prozent der Gesamtbewertung) variierten jedoch zwischen „sehr gut“ und „mangelhaft“.
Bei allen Abwertungen gilt: Je schlechter das auslösende Urteil, desto deutlicher die Abwertung. Bei einem „Ausreichend“ in den Testkriterien Einfrieren, Handhabung oder Verhalten bei Störungen wurde das Gesamturteil nach unten korrigiert. Die Bewertung für Energieeffizienz wurde ab einem „Ausreichend“ für Energieeffizienz bei 32 Grad Celsius Raumtemperatur abgewertet. Gleiches gilt für Handhabung, wenn die Beurteilung für Bedienen „ausreichend“ oder schlechter ausfiel. Bei einem „Mangelhaft“ des Türalarms oder der Anzeige bei zu hoher Temperatur verschlechterte sich die Teilnote für das Verhalten bei Störungen.