Das Wichtigste auf einen Blick:
Wasser- und winddicht, atmungsaktiv und warm: die Tura Gloves II von Vaude. (Bildquelle: vaude.com)
Wie bewerten Testmagazine Winterhandschuhe in ihren Testberichten?
Kälte, Wind und Nässe sind die unerbittlichen Gegenspieler von Winterhandschuhen, die es zu besiegen gilt. Gleichzeitig müssen sie bei sportlichen Outdoor-Aktivitäten aber auch eine gute Beweglichkeit sowie einen festen Griff garantieren und bei manchen Einsätzen, wie dem Klettersteiggehen, zusätzlich vor kleinen Verletzungen schützen. Dementsprechend achten professionelle Tester bei ihren Bewertungen hauptsächlich auf die Wärmeisolierung, Abdichtung und den Nässeschutz. Überdies wird das Hautgefühl in den Handschuhen näher betrachtet und bei Fingerhandschuhen schauen die Experten besonders auf einen rutschsicheren Griff und die haptische Wahrnehmung.Das „Bergsteiger“-Magazin zum Beispiel kürt in seinem Vergleichstest von Ski- und Kletterhandschuhen den Reusch Svalbard zum Testsieger im Bereich Taktilität. Der Fingerhandschuh überzeugt die Profis mit einem hervorragenden Griffgefühl, hoher Atmungsaktivität und einem isolierten Überzug-Fäustling, der zusätzlichen Schutz gegen Wind und Kälte bietet. Als bester Allrounder geht der Teneo Glove von Arc’teryx aus dem Test hervor: Er punktet mit seinen winddichten und stark wasserresistenten Eigenschaften und einem perfekten Sitz.
Allgemein sind die Winterhandschuhe, die in die Bestenliste anführen, robust, gut isoliert und dampfdurchlässig, um einen Wärmestau zu vermeiden. Gleichzeitig sind die besten Modelle wind- und wasserdicht oder zumindest stark resistent gegen diese Einflüsse. Fingerhandschuhe ermöglichen zudem einen festen Griff und ausreichend Bewegungsfreiheit.
Der Roeckl Kabru Mitten GTX ist für extreme Wetterbedingungen konstruiert und hält besonders warm. (Bildquelle: roeckl.de)
Welche Winterhandschuhe wärmen am besten?
Grundsätzlich lässt sich festhalten: Fausthandschuhe sind wärmer als Fingerhandschuhe, denn die Finger liegen nebeneinander und können sich gegenseitig wärmen. Allerdings eignen sich Fäustlinge für viele sportlichen Aktivitäten bei kalten Temperaturen nicht besonders gut. Gerade bei Sportarten, die präzises Greifen erfordern, können Fingerhandschuhe punkten, denn sie bieten einen großen Bewegungsspielraum für die Finger sowie einen festen Grip. Isolation und Atmungsaktivität sind für die Wärmeleistung aber natürlich genauso entscheidend wie der Typ des Handschuhs. Das Zusammenspiel von wärmeisolierenden Materialien wie Kunstfasern, Daunen oder Fleece mit Membranen, die wind- und wasserdicht sind, garantieren trockene und warme Hände. Leitet der Handschuh dann noch ausreichend Dampf und Schweiß nach außen, so dass sich im Inneren keine Feuchtigkeit bildet, ist das Tragegefühl optimal.Viele Winterhandschuhe sind in zwei Lagen aufgebaut, die diese Modelle besonders flexibel und variabel machen: Ein äußerer Handschuh schützt mit einer wasserdicht-atmungsaktiven Membran und Isolation vor Kälte und Feuchtigkeit, während ein dünnerer Innenhandschuh zusätzlich Wärme speichert und gleichzeitig den Schweiß nach außen transportiert. Häufig besteht die innere Schicht aus einem dünnen Fingerhandschuh, auch Liner genannt, der bei milden Temperaturen oder zum Hantieren mit der Ausrüstung allein getragen werden kann, während die äußere Schicht von einem gefütterten Fausthandschuh gebildet wird.
Eine weitere Möglichkeit, Wärmeisolation mit Beweglichkeit zu kombinieren, sind fingerlose Handschuhe mit Klappe. Bei diesen Modellen handelt es sich um Fingerhandschuhe, die dem die Fingerspitzen, mit Ausnahme der Daumen, fehlen. Eine Klappe, die am Handrücken angenäht ist, wird über die Finger gestülpt und wärmt sie. Wenn man die Finger benutzen möchte, wird der Fäustling einfach weggeklappt und kann am Handrücken fixiert werden.