Das Wichtigste auf einen Blick:
- Typen: „Classics“ mit bespanntem Rahmen für Tiefschnee, gezackte „Moderns“ für harte Untergründe und Aufstiege
- Vergleichstests: Gute Schneeschuhe schon unter 200 Euro erhältlich
- klassischer Ratschenverschluss Standard, inzwischen auch Schneeschuhe mit Drehverschluss erhältlich
- wichigste Marken: TSL, Tubbs, MSR, Atlas
Harschkrallen am Rahmen verbessern bei den kompakten und wendigen „Moderns“ den Halt auf eisigen Untergründen. (Bild: msr-outdoor.de)
Moderne, leichte Materialien und konkurrenzgetriebener Innovationsgeist befördern den jahrtausendealten Schneeschuh zum Hightech-Produkt. Der Grundaufbau ist immer noch der gleiche: Rahmen mit Bespannung für den Auftrieb, Zacken in allen Formen für den Halt. Schneeschuhe aus Holz und Leder wie zur Zeit der alten Trapper gibt es heute nur noch für Nostalgiker. Topmodelle erhalten Sie schon unter 200 Euro.
Flachland, Tiefschnee-Tourer oder Steilgänger: Welcher Schneeschuh ist der richtige?
Die für Wanderungen oder (Gebirgs-)Touren sowie bei Skifahrern für den Aufstieg in unwegsamem Gelände beliebten Schneeschuhe gibt es in zwei Grundausführungen. Zum Allrounder gemausert haben sich dabei die sogenannten Classics für leichtes, flaches Gelände sowie Tiefschneeausflüge, während Moderns hauptsächlich für hügeliges Gelände und (steile) Anstiege konzipiert sind.Classics und Moderns: Die Grundtypen im Detail
Classics bestehen meist aus einem mit Kunststoff bespannten Alurahmen und fallen vergleichsweise groß aus. Sie gelten als Allrounder fürs Flachland und für leicht hügeliges Gelände, weshalb sie zugunsten eines verbesserten Halts oft auch mit dezent ausfallenden Steighilfen ausgerüstet sind. Teure Schneeschuhmodelle sind extrem gleitfähig und verringern den Kraftaufwand beim Gehen. Mit Blick auf ausgedehnte Touren lohnt es sich, auf das Gewicht zu achten. Und: Je breiter der Schneeschuh, umso höher der Auftrieb. Schmalere Modelle wiederum ermöglichen eine natürlichere Gangart bei Touren auf Normalschnee und eignen sich auch für leichte Hangquerungen.Im Gegensatz zu den Classics, mit denen in der Regel nur leichte Anstiege bewältigt werden können, sind Moderns für den Gebirgseinsatz optimiert. Die aus kälteresistentem Hartplastik bestehenden Schneeschuhe sind schmaler und deutlich kürzer, aber auch schwerer als Classics, wegen ihrer kleinen Bodenfläche allerdings dafür auch sehr wendig. Für einen sicheren Halt auf eisigen Untergründen, in steilen Hängen oder bei Querungen sorgen steigeisenähnliche Krallen unter der Bindung sowie seitlich am Rahmen angebrachte kleiner ausfallende Harschkrallen.
Verschluss: Riemen, Ratsche oder BOA?
Einen speziellen Stiefel wie etwa beim Ski benötigen Sie für Schneeschuhe nicht. Robuste Snowboots mit entsprechender Fütterung und wasserdichtem Exterieur reichen, denn die Schneeschuh-Bindung passt sich flexibel der jeweiligen Schuhform an. Den Standard bildet übrigens immer noch der klassische Ratschenverschluss, mittlerweile setzen Hersteller aber auch auf den sogenannten BOA-Verschluss, bei dem sich die Riemen der Bindung per Drehrädchen zuziehen lassen. Der Vorteil des BOA-Systems ist, dass es leicht zu handhaben ist. Die Kehrseite: Im vereisten Zustand ist es unter Umständen nur schwer zu öffnen. Von der heute etwas altmodisch wirkenden Riemenbindung sollten Sie absehen, denn das erspart Ihnen eine Menge Fummelei.Ultraflexible Modelle: Schneeschuhe, die alles mitmachen
Der Markt bietet heute auch eine ganze Reihe flexibler Schneeschuhe, bei denen sogar die Bindung mitflext. Der klare Vorteil dieses Typs ist ein verbesserter Gehkomfort, vor allem beim Aufsetzen. Prominentes Beispiel ist der Symbioz von TSL, der nicht nur längs, sondern auch seitlich flext. Bergf(l)ex: Flexible Schneeschuhe passen sich Unebenheiten an und erzeugen ein natürliches Gehgefühl. (Bild: tsloutdoor.de)