Bei einer Pilzerkrankung denkt fast jeder unwillkürlich an Fußpilz, der seit weit verbreitet ist und sicherlich als harmlos angesehen wird. Jedoch sollte man den parasitären Befall des gesunden Gewebes durch lebende Pilzsprossen und Hefen nicht unterschätzen. Wenn die Erreger den Weg in die Lunge und den Blutkreislauf gefunden haben und sich in den Organen ansiedeln können, kann es zur systemischen Mykose kommen, an der weltweit jährlich rund 1,5 Millionen Menschen sterben.
Verbreitung
Die Myzelpilze und Hefen sind allgegenwärtig und weltweit in gleicher Stärke anzutreffen. Die Übertragung erfolgt durch Anhaftung oder das Eindringen in eine Körperöffnung. Der Kontakt mit Pilzen ist meist unvermeidbar und eine Erkrankung durch die Parasiten spricht für ein
geschwächtes Immunsystem. Letzteres kann verschieden Gründe haben und in einer Grunderkrankung, Chemo- oder Penicillintherapie begründet sein. Die eigentliche Übertragung erfolgt meist von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch – eine Übertragung über den reinen Bodenkontakt ist eher selten. Je nach Lokalisation der Infektion unterscheidet man typische Verläufe.
Lokalisationen und Behandlungen
Am häufigsten treten die Mykosen auf der Haut, den Nägeln und den Haaren auf. Die einfache Übertragung von kleinsten, infizierten Hautschuppen kann bereits zur Bildung von Symptomen führen. Meist kommt bei der Behandlung ein Präparat mit
Ketoconazol oder Terbinafin in Form von Cremes, Lösungen oder Lotionen zum Einsatz. Diese müssen über einen bestimmten Zeitraum aufgetragen werden, wobei Fußpilz beispielsweise mit einer speziellen einmaligen Anwendung bekämpft werden kann und Nagelpilz hingegen über Wochen und Monate behandelt werden muss. Eine Pilzinfektion der Schleimhäute kann
im Mund auftreten, wenn Mangelernährung und Immunschwächung den natürlich vorkommenden Pilz Candida albicans zur starken Vermehrung kommen lassen. Noch häufiger ist der Befall der
Geschlechtsorgane. Hier kann eine erfolgreiche Therapie mit
Antimykotika in Tabletten- oder Cremeform sowie als Zäpfchen schnell erfolgen, wenn sich der Sexualpartner mitbehandeln lässt. Die bereits eingangs erwähnte systemische Pilzerkrankung kommt in unseren Breitengraden eher selten vor. Je nach Ursache kann dieser jedoch mit Kombinationspräparaten gut begegnet werden. Die relativ hohe Todesziffer entsteht in erster Linie in Regionen
außerhalb Europas, wo sogenannte primär pathogene Pilze vorkommen und ein schweres Krankheitsbild bei einem gesunden Immunsystem hervorrufen können.