Der umgangssprachlich genutzte Begriff der Neurodermitis stammt noch aus dem 19. Jahrhundert und steht für das atopische Ekzem, das keinen bevorzugten Ort auf der Haut befällt. Diese Form der Hauterkrankung ist zwar nicht heilbar, aber kann mit sehr unterschiedlichen Mitteln behandelt werden. Beim atopischen Ekzem handelt es sich um ein komplexes Krankheitsbild mit unterschiedlichen, auch miteinander verbunden Ursachen, die ebenso vielfältig behandelt werden müssen.
Ursachen und Symptome
Bislang konnte man noch keine Klärung in die Ursachen der Erkrankung bringen und man muss von mehreren Faktoren gleichzeitig ausgehen. Durch den sehr individuellen Verlauf des Krankheitsbildes geht man auch von genetischen Faktoren aus, die im Zusammenspiel mit Umwelteinflüssen und dem Immunverhalten (Allergien) die Erkrankung begünstigen.
Auffällig ist die steigende Quote der erkrankten Kleinkinder, die sich in den letzten Jahrzehnten stark vervielfacht hat und parallel mit der Zunahme an Allergieerkrankungen verläuft. Das geschulte Auge des Kinderarztes stellt bei über der Hälfte der Betroffenen die Diagnose bereits im ersten Lebensjahr – bis zur Einschulung hat das Krankheitsbild bei fast allen manifestiert. Die Haut ist gegenüber den Gesunden sehr trocken und besitzt eine geschwächte Barrierefunktion, wodurch sich insbesondere in Armbeugen, Kniekehlen, am Hals oder im Gesicht Ekzeme bilden können. Der dazugehörige Juckreiz eröffnet den Teufelskreis, da durch das Kratzen die Haut noch mehr irritiert wird und sich der Verlauf verschlimmern kann. Aus dem daraus entstehenden Schlafdefizit entstehen zusätzliche Stressfaktoren, die wiederum die Entstehung der Neurodermitis begünstigen sollen. Als weiter Provokationsfaktoren nennt man allergische und irritative sowie mikrobielle Faktoren, die durch Textilien, Nahrungsmittel, Schweiß und Infekte begünstigt werden. Und um das Maß an Ursachen übervoll zu machen, werden auch UV-Licht, Klima und hormonelle Umstellungen als Provokation verstanden.
