03.09.2019
Sony ILCE-6600
Neues, ausdauerndes Sony-Flaggschiff, das aber noch etwas mehr Moderne vertragen könnte
Stärken
- sehr lange Akkulaufzeit (810 Bilder)
- integrierter Bildstabilisator
- verbesserter Augenautofokus / Echtzeittracking in Video
- größerer Handgriff
Schwächen
- keine 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde
- kein vollständiger Schutz gegen Staub und Spritzwasser
- UHS-I-Standard bei Speicherkarten
- ohne eingebauten Blitz
Welche Verbesserungen bietet die Alpha 6600 zur Vorgängerin?
Die Alpha 6600 von Sony bietet ein Gehäuse, das als staub- und feuchtigkeitsabweisend gilt. Aber Achtung! Eine vollständige Resistenz gegen Staub und Spritzwasser wird von Sony nicht gewährleistet. (Bildquelle: sony.de)
Ein neuer Prozessor, der auch im Vollformat-Spitzenmodel Alpha 9 seinen Dienst verrichtet, sorgt für eine erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit und ermöglicht einen rasant schnellen Autofokus. Sony verspricht 0,02 Sekunden für die Scharfstellung, wie realistisch das ist, muss die Kamera allerdings noch in Tests beweisen. Ebenso das Rauschverhalten des 24,2-Megapixel-Sensors bei wenig Licht, das sich ebenfalls verbessert haben soll. In der Alpha 6600 befindet sich ein Bildstabilisator mit Sensor-Shift-Technik, mit dem Sie bis zu fünf Blendenstufen längere Belichtungszeiten erzielen. Sollten Sie sich bislang über zu kurze Akkulaufzeiten geärgert haben, können Sie aufatmen: Im etwas gewachsenen Handgriff sitzt ein neuer Akku, mit dem die Alpha 6600 gemessen nach CIPA-Standard bis zu 810 Fotos pro Ladung schießt – das ist mehr als das Doppelte von dem, was die Vorgängerin Alpha 6500 mit einer Akkuladung schafft.
Vollausstattung für Videografen
Wenn Sie eine APS-C-Kamera für Videodrehs suchen, ist die Alpha 6600 ein sehr heißer Kandidat – auch für professionelle Anwender. Denn der interne Bildstabilisator verspricht sogar aus der Hand relativ ruhige Aufnahmen. Verwenden Sie zudem ein stabilisiertes Objektiv ,ergänzen sich die beiden Systeme. Außerdem ist die 6600 nicht nur mit einem Mikrofoneingang, sondern auch mit einem Kopfhörerausgang (3,5 Millimeter) zur optimalen Tonkontrolle ausgestattet. Vlogger dürfen sich über ein um 180-Grad nach oben schwenkbares Display freuen. Ein weiteres Highlight ist das Echtzeittracking vom Autofokus: Im Gegensatz zur Alpha 6100 und Alpha 6400 können Sie bei diesem Modell die Funktion sowohl während 4K-Vieoaufnahmen verwenden als auch Menschen- und Tieraugen verfolgen. Übrigens gibt es bei der Alpha 6600 keine Zeitbegrenzung bei der Aufnahme von 4K-Videos. Allerdings bietet die Kamera nur Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde, da hätte man von einem neuen Flaggschiff aus dem Hause Sony schon 60 Bilder pro Sekunde erwarteten können. Immerhin sind bei den Full-HD-Aufnahmen 120 Bilder pro Sekunde und damit tolle Zeitlupen-Videos möglich.
Noch einmal verbesserter Turbo-Gang, aber auch etwas Kritik
Wie schon beim Vorgängermodell haben Sie bei der Alpha 6600 die Möglichkeit, Serienbilder mit einer Geschwindigkeit von 11 Bildern pro Sekunde einzufangen. Das funktioniert auch beim Echtzeittracking. Lediglich im Silent-Modus steht nur eine Serienbildgeschwindigkeit von 8 Bildern pro Sekunde zur Verfügung. Der Kamerapuffer fasst bis zu 116 JPEG- oder 46 RAW-Fotos, was dem UHS-I-Standard für Speicherkarten geschuldet ist. Man fragt sich, ob diese Kamera ohne den mittlerweile etablierten UHS-II -Standard eigentlich auf der Höhe der Zeit sein kann. Dazu kommt, dass Sony bei diesem Modell wieder auf den gleichen 24-Megapixel-Sensor zurückgreift, den wir schon von Vorgängermodellen kennen, statt mit einer Neuentwicklung aufzuwarten. Voll Spannung erwartet man dennoch die ersten Testergebnisse, denn eine schlechte Kamera bekommen Sie hier definitiv nicht. Die Alpha 6600 wird ab Ende Oktober 2019 für rund 1.600 Euro erhältlich sein.