19.03.2013
Juke 1.6 DIG-T 4x2 6-Gang manuell nismo (147 kW) [10]
Im Niemandsland zwischen Kompakt-SUV und Sportwagen
Das Kürzel „Nismo“ als Namensergänzung steht für Nissan Motorsport. Es verspricht damit mehr, als die Sonderausführung des Juke halten kann. Der neue SUV hat zwar hier und da einige sportliche Extras verpasst bekommen, unterscheidet sich sonst aber nicht wesentlich von der Standardversion.
Fahrwerte kaum anders als beim Normalmodell
200 PS leistet der 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo. Das sind gerade einmal 10 PS mehr als beim normalen Juke mit Top-Motorisierung. Eine Höchstgeschwindigkeit von 215 Stundenkilometern wird sportlichen Fahrern ebenfalls nicht viel Respekt abringen, daran können auch Sportsitze, Zierstreifen, rot lackierte Außenspiegel und eine aggressiv gestaltete, leicht veränderte Karosserie nichts ändern. Weiterhin ist die Beschleunigung von 7,8 Sekunden auf 100 Stundenkilometer kein echtes Argument, denn sie liegt nur 0,2 Sekunden unter dem Wert der schnellsten Normalversion. Den Verbrauch im EU-Mix gibt der Hersteller mit 6,9 Litern an.
Gutes Fahrwerk, kleiner Kofferraum
Der SUV hat auch seine Stärken: Mehrere Fahrberichte beschreiben übereinstimmend das Juke-Nismo-Fahrwerk als gelungen. Es sei ausreichend straff, verzichte aber auf unnötige Härte und halte den Wagen auch bei flotter Gangart stets sicher auf der Straße. Was vom Nissan Juke Nismo mit Vorderradantrieb insgesamt zu halten ist, darüber ist die Fachpresse geteilter Meinung. Während die „Auto Bild“ meint, der Wagen sei keine „richtige Sport-Version á la Mini John Cooper Works“, schreibt die „Auto Zeitung“, das Sondermodell sei nicht nur der beste Juke überhaupt, „sondern auch eine Alternative zu Mini Cooper und Co“. Die Frage ist letztlich, wer diesen kaum geländetauglichen Fronttriebler mit seinem 251 Liter kleinen Kofferraum (VW Tiguan: 470 Liter, BMW X3: 550 Liter) für mindestens 26.400 EUR eigentlich braucht. Asphaltquäler mit sportlichen Ambitionen werden kaum diesen SUV in die engere Wahl ziehen. Auch bei Nissan selbst ist man wenig optimistisch; nach Angaben der „Auto Bild“ wird ein Absatz von gerade einmal 210 Exemplaren für das Jahr 2013 erwartet.