Sollte der DataTraveler HyperX 3.0 in den sicherlich bald kommenden Tests tatsächlich die vom Hersteller angekündigten Datentransferraten bestätigen, käme man nicht umhin, den USB-Stick „verflucht schnell“ zu nennen. Denn laut Kingston soll der Stick im Lesemodus bis zu 225 MB pro Sekunde erreichen, im Schreibmodus wären es immerhin noch 135 MB pro Sekunden. Das neue Flaggschiff des Herstellers ist allerdings auch sündhaft teuer – was die soeben bei Tempo-Fans aufkeimende Begeisterung mit Sicherheit erheblich dämpfen dürfte.
Die von Kingston in Aussicht gestellten Transferraten katapultieren den USB-Stick auf das Leistungsniveau einer guten SSD – kein Wunder also, dass allein schon die Ankündigung des USB-Stick im Internet auf breiter Front Furore gemacht hat. Vergleicht man ihn nämlich mit den vielen Mitkonkurrenten, die ebenfalls USB 3.0 unterstützen und von den Herstellern als „schnelle“ externe Datenspeicher beworben werden, sehen diese ihm gegenüber regelrecht alt aus: Die meisten 3.0-Speicherstifte scheitern selbst im Lesemodus deutlich an der 100-MB-Grenze. Etliche Modelle entpuppen sich in Tests sogar gerade einmal so flott wie die besten Kollegen mit einer USB 2.0 Schnittstelle. Nach wie vor ziehen daher nicht wenige User die eSATA-Schnittstelle vor, wenn Bedarf nach einem zügigen Datenaustausch besteht.
Mit dem neuen Kingston-Stick hingegen würde sich – unter rein technischen Gesichtspunkten – die Investition in USB 3.0 rentieren. Da es den Stick sogar in einer Version mit 256 GB Speicherplatz gibt, kann man ihn sich sogar als sinnvolle externe Speichererweiterung eines Notebooks vorstellen. Die extrem hohen Transferraten wird der Kingston voraussichtlich vor allem bei großen Dateien, etwa Bildern oder Filmen, erzielen, weswegen er in einem Multimedia-Umfeld am besten aufgehoben sein wird. Wer den Stick lieber mobil einsetzen möchte, darf seine Daten durch einen robusten Mantel aus Gummi geschützt fühlen. In einen gewöhnlichen Geldbeutel allerdings, einer der Lieblingsorte zum Transport von USB-Sticks, passt er aufgrund seiner Maße von 7,5 x 2,3 x 1,6 cm vermutlich kaum hinein.
Apropos Geldbeutel: Ein nur durchschnittlich gefüllter Geldbeutel ist auch in finanzieller keine gute Voraussetzung für den Kingston. Die 256-GB-Version schlägt nämlich aktuell mit über 600 Euro zu Buche (Amazon). Wer so viel Geld für einen USB-Stick nicht entbehren kann, muss entweder zur 128-GB-Version greifen, die knapp 250 Euro (Amazon) kostet, die kleinste Version mit 64 GB wiederum liegt bei 125 Euro (Amazon) – für den Supersportwagen unter den USB-Stick gelten eben erwartungsgemäß andere (Markt-) Gesetze als für seine weniger potenten Kollegen.
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- Erschienen: 30.04.2015 | Ausgabe: 6/2015
- Details zum Test
„gut“ (2,36)
Preis/Leistung: „preiswert“
Geschwindigkeit (60%): 2,23;
Ausstattung (20%): 3,34;
Service (20%): 2,44.