Hewlett-Packard ProBook 455 G2
Preislich attraktives Office-Notebook, dem aber schnell die Luft ausgeht
Stärken
- flexibler AMD-Chipsatz
- gute Eingabegeräte
- tolle Verarbeitung
- Wartungsklappe ermöglicht auch Ungeübten einen Komponentenwechsel
Schwächen
- gering auflösendes und blasses Bild
- zu wenig Leistungsreserven
- normale Festplatte
- kurzatmiger Akku
Warum ist der AMD-Chipsatz in diesem Notebook erwähnenswert?
In der PC-Welt kämpfen die Chipsätze von AMD und Intel um die Vorherrschaft am Markt. In der Regel hat dabei Intel die Nase vorn. Der Grund ist, dass die Chipsätze von Intel fast durchweg mehr Standardleistung bringen und stabiler laufen. Sie sind aber auch deutlich teurer. AMD auf der anderen Seite bietet neben dem attraktiveren Preis die Möglichkeit, die Taktleistung durch Spezialprogramme künstlich zu überhöhen und damit sogar am Intel-Gegenstück vorbeizuziehen – was allerdings auf die Stabilität gehen kann.
Um diese Möglichkeit wird man beim ProBook 455 G2 auch kaum herumkommen, denn der Standardtakt der verbauten AMD-A6-CPU fällt in Benchmark-Tests sehr schnell spürbar ab. Mit in der Regel etwa 2,2 bis 2,4 GHz auf nur zwei Kernen kann der A6 daher nicht einmal mit Intels Einsteigerchipsatz Core i3 mithalten. Das reicht geradeso für Office-Anwendungen. Bei allem anderen wird man die Übertaktungsmöglichkeit schnell in Anspruch nehmen wollen. Sofort spürbar ist das an langen Installationsvorgängen oder ruckeliger PDF-Wiedergabe.
Wie störend ist die Beschränkung auf WXGA wirklich?
Zwar sind 1.366 x 768 Pixel in dieser Preisklasse immer noch öfters vertreten, der Trend geht aber unweigerlich zu Full-HD. Auf 15,6 Zoll Bilddiagonale ergibt sich eine sehr niedrige Pixeldichte, so dass Icons und Schriften pixelig wirken, ferner passen bei dieser Darstellungsform mehrseitige Office-Dokumente oder große Tabellen schlichtweg nicht übersichtlich auf den Bildschirm. Wer einfach nur ein Notebook für das Mitschreiben an der Uni benötigt, ist preislich gut bedient. Ansonsten könnte die Auflösung aber das ein oder andere Mal für Unmut sorgen.
Warum ist eine normale Festplatte ein Nachteil?
Eine herkömmliche Festplatte arbeitet erheblich langsamer als eine moderne SSD. Dies ist an viel länger dauernden Schreibvorgängen zu spüren, aber auch schon beim Systemstart. Sind es bei einer Festplatte zwei bis drei Minuten, schafft eine SSD das Ganze in 30 Sekunden. Das Problem ist, dass eine SSD viel teurer wäre und weniger Platz bietet. Das ProBook 455 G2 ist also vor allem als Datenspeicher interessant, weniger als spontan nutzbares Werkzeug. Schön ist aber, dass die vorbildliche Wartungsklappe es erlaubt, diesen Austausch kurzerhand selbst durchzuführen und so die Performance spürbar zu verbessern.
Autor:
Janko
Datum:
11.12.2017