Gundel Guss Bratpfanne

Begriffe wie Handguss („hochwertig“), PFOA-frei und Titan-Keramik-Oberfläche („extrem hart“) dürften so manchen Käufer der Gundel Guss-Bratpfanne im Glauben wiegen, sich eine ganz besondere Pfanne ins Haus geholt zu haben. Tatsächlich sprechen die Kaufrezensionen auf Amazon sowie der Umstand dafür, dass man die Gundel-Pfannen meist nur auf Märkten und Messen antrifft, wo Gundel-Pfannen ganz ähnlich wie TV-Pfannen („Bratmaxx“) als Exklusivprodukte vorgeführt werden. Doch leider bringt sie dies auch in die Nähe eines zwiespältigen Rufs – und klickt man sich weiter durch Kochforen im Internet, sind durchaus auch kritische Stimmen zu vernehmen.

Druckgussverfahren vs. Gusseisen

Es handelt sich dabei in Wirklichkeit nicht um eins der schweren Gusseisen-Modelle, die mancher sich vorwiegend aus Gründen der Haltbarkeit und für scharfes Anbraten von Steaks anschafft, wenngleich die Bezeichnung "Handguss" vielleicht eine höhere Qualität suggerieren mag. Vielmehr hat man es mit einer Gusspfanne im herkömmlichen Druckgussverfahren zu tun, das sicherlich achtenswerte Qualitäten hervorbringt und auch eine große Anhängerschaft besitzt - sofern nur der Umgang mit der Pfanne beachtet wird. So darf sie keinesfalls in die Spülmaschine, nicht mit Metallwendern bearbeitet und nicht derart hoch erhitzt werden wie eine schwere Gusseisenpfanne. Einen Vorteil hingegen begründet der abnehmbare Griff überall da, wo Platz Mangelware ist, etwa im Backrohr oder Kühlschrank.

PFOA-freie Antihaftmaterialien

Nun mag es kaum ehrenhaft sein, dem Hersteller solch eine bewusste Irreführung zu unterstellen, wenngleich sich die Käufer in Online-Foren ausgiebig darüber auslassen. Doch was das Versprechen von extrem harter Titan-Keramik-Oberfläche betrifft, liegt der Nepp-Verdacht schon näher: Kunden berichten, dass sich die Beschichtung zum Teil schon nach wenigen Monaten verabschiede, teils kreisförmige Blasen werfe und dann durchaus auch im Essen lande. Da hilft auch das Werben mit der PFOA-freie Beschichtung nichts: Man darf es heute beinahe als selbstverständlich bezeichnen, dass dieses giftige Material in einer Pfanne nichts verloren hat - und schon gar nicht im gehobenen Preissegment.

20 Jahre Garantie auf die Planheit des Pfannenbodens

Überzeugend ist das Herstellungsverfahren im Titan-Keramik-Verbund, dadurch erhält sie eine fest mit dem Rohling verbundene Oberfläche und signalisiert eine Abgrenzung, die mehr Qualität als übliche Antihaftbeschichtungen verspricht. Es soll hier um eine fast porenfreie Oberfläche gehen, die nichts ankleben lässt - und laut Nutzern funktioniert das auch. Selbst ohne einen Tropfen Öl lösen sich etwa Eier wie von selbst vom Pfannenboden. Auch soll der dicke Akkuthermboden hoch erhitzbar und formbeständig sein. Solche „Weltqualität“ verbrämt der Hersteller mit einer 20-jährigen Garantie – allerdings nur auf die Planheit des Bodens. Im Übrigen gibt es 3 Jahre Garantie auf die gesamte Pfanne – bei 74 EUR (Amazon) ist das ein gerade noch akzeptables Angebot.