Ama­zon Kindle DX Test

Eigentlich hatten alle fest damit gerechnet, dass der nächste Kindle von Amazon wesentlich dünner ausfallen wird und Animationen ermöglicht. Doch von den diversen Voraussagen hat sich jetzt bei der soeben annoncierten Neuauflage des Kindle DX lediglich bewahrheitet, dass Amazon die Darstellungsqualität des Displays verbessert – und sich zu einer Preissenkung durchgerungen hat.

Der Kindle DX (2010), der ausschließlich über die amerikanische Seite des Internethändlers ausgeliefert wird (dafür aber auch nach Deutschland), ist rund 20 Prozent preiswerter als sein Vorgänger und liegt nun bei 379 Dollar – umgerechnet also etwa 300 Euro, wobei jedoch bei einer Bestellung aus Deutschland am Ende, das heißt, mit Steuern & Co, rund 380 Euro auf der Rechnung stehen. Trotzdem ist der Kindle DX (2010) mit dem neuen Preis der günstigste E-Book-Reader in seiner Zollgröße.

Das Display wiederum besitzt nun laut Amazon einen rund 50 Prozent besseren Kontrast (10:1). Alle anderen Spezifikationen hingegen sind identisch geblieben (zum Beispiel die Auflösung von 1.200 x 824 Pixel, die 16 Graustufen, der interne Speicher mit 4 GB). Erfreulich: Nach wie vor kann über das integrierte 3G-Modul Lesestoff überall und jederzeit direkt aus dem Netz bezogen werden, ohne dass zusätzliche Kosten anfallen. Die letzte Veränderung betrifft schließlich noch das Gehäuse des Kindle DX, das nicht mehr schwarz ist, sondern graphit-grau.

Wie zahlreiche Tests ergeben haben, ist der Kindle DX wegen seines großen, 9,7 Zoll messenden Displays ideal für Anwender, die auf einem E-Book Reader hauptsächlich Zeitungen (von denen Amazon eine Vielzahl in seinem Shop anbietet) oder großformatige eBooks lesen möchten – sollte die Verbesserung der Darstellungsqualität tatsächlich positiv in die Augen fallen, würde dies den Kindle DX (2010) in Kombination mit der Preissenkung noch attraktiver machen als er schon ist.

Angesichts der jüngst in Gestalt des iPad hervorgetretenen starken Konkurrenz bleibt Amazon allerdings auch nichts anderes übrig, als weiter an den Vorzügen der E-Book Reader (augenschonendes Display, lange Akkulaufzeiten) zu arbeiten beziehungsweise diese in den Vordergrund zu stellen. Eine realistische Chance, aus dem Schatten der grellen Medienpräsenz der Multimedia-Tablet-PCs herauszutreten und mit ihnen ernsthaft konkurrieren zu können, werden aber erst die farbigen und Animations-fähigen Reader der nächsten Generation bekommen – mit denen jedoch vor 2011 nicht zu rechnen ist. Bis dahin bleiben E-Book Reader das, was sie auch bisher waren: reine digitale Lesegeräte

Für Interessenten: Der Kindle DX (2010) kann direkt auf der internationalen Seite von Amazon vorbestellt werden. Die Auslieferung beginnt am 7. Juli 2010.

Nachdem kürzlich Amazon.de die E-Book Reader Szene mit der Ankündigung überrascht hat, ab Oktober den Kindle in einer „U.S. & International Wireless“ Version nach Europa zu verschicken, legt das Unternehmen jetzt sogar noch nach. Denn auch der „große“ Kindle, der Kindle DX, soll im Laufe des Jahres 2010 in Europa, und dies heißt eben auch: in Deutschland lieferbar sein. Der Kindle DX eignet sich aufgrund seiner Größe insbesondere für die Darstellung von Großformaten.

Doch der Kindle DX punktet nicht nur mit der schieren Größe seines 9,7-Zoll-Displays. Auch die Auflösung (1.200 x 824 Pixeln) und die Darstellung der Graustufen (16) sind besser als die entsprechenden Werte des „kleinen“ Kindle. Dies macht den Kindle DX zu einem idealen Reader für zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften inklusive Grafiken und Bilder, von denen in den USA Hunderte für den Kindle DX abonniert werden können. Allein die Ankündigung, dass der Kindle DX nach Deutschland kommt, dürfte in den hiesigen Zeitschriften-Verlagen erste Planspiele anfachen.

Allerdings hat der Luxus auch einen happigen Preis. In den USA kostet der Kindle DX mit 489 Dollar (rund 330 Euro) fast doppelt soviel wie sein kleineres Pendant (259 Dollar) beziehungsweise wie der Kindle U.S. & International Wireless. Ob die deutsche Kundschaft bereit sein wird, diese Summe auf den Tisch zu legen, bleibt abzuwarten – und dürfte auch vom Publikumserfolg des einfachen Kindle abhängen.

Amazon hat die seit Tagen im Netz kursierenden Gerüchte, wonach ein größeres Modell des Kindle in Planung sei, nun in einer Pressekonferenz ziemlich schnell bestätigt. Der neue E-Book-Reader hört auf den Namen Kindle DX und besitzt ein 9,7 Zoll großes Display – also etwa das Format einer A5-Seite. Hintergrund dafür ist scheinbar der Wunsch von Verlagen nach einer größeren Lesefläche, damit auch die für den Kindle angeboteten Tageszeitungen, Magazine oder Lehrbücher durch eine adäquate Display-Größe des Readers noch attraktiver werden. Nur zur Erinnerung: Das Display des Kindle 2 (wie übrigens auch des Konkurrenten PRS-505 von Sony) misst nur 6 Zoll.

Und wie um dieses Gerücht auch noch zu bestätigen, wollen die New York Times, die Washington Post sowie der Boston Globe für den Kindle DX digitale Abos unter die Leserschaft bringen – sogar zu einem günstigeren Preis als die Printausgabe. Für den Kindle 2 sind bereits Zeitschriften wie BusinessWeek oder The New England Journal of Medicine erhältlich, The Economist folgt demnächst. Ein folgerichtiger Schritt, denn auch die Zeitungsverlage sind fast dazu gezwungen, auf den im Verlagswesen vermutlich sehr wichtig werdenden digitalen Zug aufzuspringen.

Zurück zum Technischen: Der Kindle DX wird auch weiterhin wie sein kleiner Bruder nur Graustufen darstellen können – Fujitsu mit seinem sündhaft teuren FLEPia-Reader bildet also nach wie vor eine Ausnahme. Erwartungsgemäß fällt der Kondle DX relativ dünn (weniger als ein Zentimeter) und leichtgewichtig aus (550 Gramm). Zusammen mit der Tastatur misst der DX 26,4 mal 18 Zentimeter. Die Display-Darstellung wiederum passt sich flexibel dem Inhalt an und wechselt bei Bedarf automatisch vom Hoch- ins Querformat. Im dem auf 4 GB verdoppelten Speicher (davon 3,3, nutzbar) ist Platz für rund 3.500 Bücher (Kindle 2: 1.500). Der Lesestoff selbst kommt entweder über eine Speicherkarte, per USB oder wie gehabt per Mobilfunknetz auf den Kindle DX - und leider immer noch nicht direkt via Internet. Neu ist die Möglichkeit, nun auch PDFs lesen zu können. Als Akkulaufzeit gibt Amazon vier Tage an.

In den USA kann der Kindle DX ab sofort bestellt werden – Kostenpunkt: 489 Dollar. Wie üblich, müssen wir uns wieder gedulden. - - Noch mehr Bilder und auch zwei Videos zum Anschauen gibt es auf der Seite von Engadget.com.