Laufräder aus Carbon sind beliebt - aus zwei Gründen. Zum einen ist das Gewicht sehr niedrig, zum anderen erlauben sie verglichen mit Modellen aus anderen Materialien einen flotteren Antritt. Problematisch jedoch: Die Preise liegen fast immer im vierstelligen Bereich. Als Zielgruppen kommen deshalb allein Profis oder ambitionierte Amateure in Betracht.
Das Gewicht der besten Carbon-Laufräder liegt zur Zeit grob zwischen 1.100 bis 1.200 Gramm (pro Satz), bei weniger guten Modellen sind es 300 bis 500 Gramm mehr. Allen gemein ist dabei der hohe Preis. Für einen Satz bewegt er sich zur Zeit in etwa zwischen 1.000 und 3.000 EUR. Ein teurer Spaß also, den sich ausschließlich Biker mit großem Budget leisten können und der sich zudem nur für Besitzer eines hochwertigen Bikes lohnt.
Steifigkeit
Carbon-Laufrädern punkten in aller Regel mit ihrer hohen Seitensteifigkeit. Gleichwohl gibt es natürlich auch Exemplare, die hier nicht ganz so gut abschneiden. So erreichen manche Modelle nur Werte von unter 55 Nm/°. Wer hier zugreift, muss womöglich damit leben, dass die Reaktion auf Lenkmanöver weniger präzise und die Kraftübertragung – zum Beispiel beim Wiegetritt – suboptimal ist. Gute Qualität wiederum erkennt man laut Fachleuten an Werten um 70 Nm/°. Problematisch daran ist jedoch, dass die Steifigkeit „von außen“ nicht erkennbar ist, sondern im Labor gemessen werden muss. Man kommt also nicht darum herum, einen Blick in die Tests der Fachmagazine zu werfen.
Aufbau und Bremsverhalten
Verarbeitung und Aufbau von Carbon-Laufrädern sind in der Regel sehr gut – von vereinzelten Ausnahmen abgesehen. So fluchten bei machen Exemplaren beispielsweise Nabe und Felge nicht ausreichend exakt, während andere zu große Höhen- und Seitenschläge aufweisen oder nicht für große Belastungen geeignet sind. Das Bremsverhalten indes kann ebenfalls unterschiedlich ausfallen und hängt insbesondere davon ab, ob es trocken ist oder regnet. Grundsätzlich fällt auf, dass die meisten Räder in Trockentests positiv abschneiden, bei Nässe zum Teil allerdings mit verzögert einsetzender Bremswirkung zu kämpfen haben. Das macht Abfahrten im Hochgebirge unter Umständen zu einer haarigen Angelegenheit. Exzessive bzw. häufige Bremsmanöver indes schädigen bei weniger guten Exemplaren die Flanken, zudem nutzen sich teilweise die Bremsbeläge so schnell ab, dass bereits eine ausgedehnte Tagestour durch die Berge einen oder gar mehrere Wechsel erfordert. Auch aus dieser Perspektive ist es deshalb sinnvoll, wie ein Experte bzw. wie die Fachpresse ein bestimmtes Carbon-Laufrad tatsächlich einschätzt und bewertet.