Die meisten Verdauungsprobleme hängen unmittelbar mit der aufgenommenen Nahrung zusammen und könnten bei bewusster Auswahl der Nahrungsmittel vermieden werden. Jeder Erwachsene weiß eigentlich, welche Ernährung verträglich ist und welche Stoffe vermieden werden müssen, um übermäßigen Blähungen und Durchfall aus dem Wege zu gehen. Gleichermaßen häufig tritt auch die Verstopfung auf, die meist durch ballaststoffarme Ernährung und Bewegungsmangel provoziert wird.
Ursachen und Physiologie
Der Verdauungszyklus ist bei jedem Menschen anders und kann in einem Zeitraum von acht bis 42 Stunden abgeschlossen sein. Deshalb sind die Grenzen zwischen Durchfall und Verstopfung immer etwas schwammig und nicht so genau festzulegen. Dabei entstehen immer Gase, die zum allergrößten Teil in die Blutbahn diffundieren und über die Lunge ausgeschieden werden, ohne den fauligen Geruch zu besitzen. Je nach Ernährung kommt es bei vielen Menschen nach dem Essen zu einem Völlegefühl, das durch eine übermäßige Gasbildung im Darm hervorgerufen wird. Wenn keine weitere Erkrankung des Magen-Darm-Trakts vorliegt, lässt sich die Bildung von übermäßig viel Gasen, Durchfall und Verstopfung durch entsprechende Nahrungsanpassung vermeiden. Sehr häufig liegt eine Milcheiweißallergie, Lactoseintoleranz oder eine Unverträglichkeit von Histaminen (Käse, Rotwein) vor. Ballaststoffreiche Kost fördert zwar die Verdauung und vermindert das Risiko einer Verstopfung, bläht aber auch auf. Besonders auffällig sind Hülsenfrüchte, deren Zuckermoleküle erst im Dickdarm aufgespalten werden können. Diese Zuckermoleküle sind auch verstärkt in Zwiebeln, Sauerkraut, Staudensellerie, Kohl, Eiern und Wassermelonen anzutreffen.
Behandlung
Wenn eine verursachende Erkrankung ausgeschlossen werden konnte und lediglich eine allgemeine Verdauungsstörung vorliegt, kann man die durch eine Ernährungsumstellung meist ohne medikamentöse Hilfe in den Griff bekommen. Menschen mit überwiegend sitzenden Tätigkeiten sollte sich zusätzliche Bewegung verschaffen, die für eine geregelte Verdauung förderlich ist. Hilfreich sind auch Bauchmassage und lokale Wärme, die Schmerzen durch festsitzende Blähungen beseitigen können. In Apotheken wird eine Vielzahl an Präparaten angeboten, die unterstützend wirken und meist auf pflanzlicher Basis hergestellt werden. Auch wenn die Wirkung sehr individuell ist und nicht immer wissenschaftlich belegbar ist, können diese ätherischen Öle, wie beispielsweise vom Kümmel, die Verdauung fördern und schnell ein Wohlbefinden im Bauchraum verursachen.