Das renomierte Magazin für analoges HiFi und Vinyl-Kultur LP betitelt das neue Top-Modell von Music Hall als ''Schwarzen Baron'' in Anlehnung an den Dreidecker von Manfred v. Richthofen. Die Zargenkonstruktion besteht aus drei Lagen, die mit Sorbothan-Halbkugeln entkoppelt werden und so die Eigenresonanz drastisch senken. Mit einem Ladenpreis von 1.800 Euro ist der MMF 9.1 zwar kein Einsteigermodell, kann aber qualitativ den wesentlich teureren Geräten den Rang streitig machen.
Interessanterweise sind die drei schweren MDF-Platten nicht mit einer einzigen Schraube verbunden. Gehalten wird die Dreidecker-Konstruktion einzig und allein von den Sorbothan-Halbkugeln – die kleben wie Hölle. Der Antrieb wurde in einer externen, entkoppelten Motordose gegenüber dem Tonarm angebracht. Dadurch werden die Querbewegungen des Riemenantriebs für die Abtastung der Schallplattenrille weitgehend irrelevant. Die Stromversorgung ist komplett außerhalb und versorgt den Motor über ein spezielles Steuerungsmodul. Der knapp drei Zentimeter dicke, weiße Acrylteller besitzt ein Bronzebuchse als Tellerlager, das von einer Wolframkarbidspitze getragen wird. Der neuneinhalb Zoll lange, resonanzarme Kohlefasertonarm besteht aus einem Stück mit integriertem Headshell. Dessen fein justierbares Gegengewicht zur Resonanzvermeidung auf Nadelhöhe liegt. Das geometrisch perfekt vormontierte Goldring Eroica LX L Tonabnehmersystem liegt auch schon deutlich über der Einsteigerklasse.
Für mich ist der Music Hall MMF 9.1 eine klassische Schönheit unter den Plattenspielern, die Ruhe und Disziplin ausstrahlt. Die souveräne Musikwiedergabe macht das Gerät zur absoluten Preiseempfehlung.
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- Erschienen: 12.09.2014 | Ausgabe: 10/2014
- Details zum Test
75 von 100 Punkten
Preis/Leistung: „überragend“, „Highlight“
„Komplettpaket mit hochwertigem Tonarm und einem Überraschungs-Ei von MC-Tonabnehmer. Gediegener, intensiver und packender Klang, hell, offen, präsent-präzise und wunderbar spannend.“