MSS Man­fred Sielaff Schaum­stoffe Well­ness Matratze Vital­Foam

Wer bei der Matratzensuche ein paar Impressionen aus dem Amazon-Käuferlager zur VitalFoam sammelt, darf auf einen Glücksgriff hoffen. Für den MSS-Schaumblock mit Wellen- oder Würfelschnitt, ideal für eine körpergerechte Anpassung in Rücken- und Seitenlage, überweist man gerade einmal 62 Euro (Amazon) für das Standard-Einzelschläfermaß. Wie lange sie ihre Form behält, ob und wie schnell sich die für Schaummatratzen typischen Liegekuhlen bilden – das konnte bislang noch keiner der Käufer berichten. Sie scheint für all jene interessant, die eine erschwingliche Lösung einer Lebenszeitmatratze vorziehen und sich mit dem Kernnutzen einer Matratze zufrieden geben.

Unterschiede beim Wellen- oder Würfelschnitt

Dennoch scheint es nicht nur der Kampfpreis zu sein, der das Gros der Nutzer so freundlich stimmt. Falls man das Modell mit Wellenschnitt ordert, erhält man eine zweiseitig konturierte Schaummatratze und kann sie nach Belieben drehen und wenden; in ihrer Würfelschnittausgabe muss man sich allerdings mit dem Drehen begnügen, denn sie verfügt nur auf einer Seite über Einschnitte. Ansonsten macht sie ihre Sache gut. Der (Polyurethan-)Kaltschaum ist für all jene das empfohlene Material, die gute und zudem dauerhafte Punktelastizitätswerte benötigen. Allerdings funktioniert das nur bei Schäumen mit einem halbwegs akzeptablen Raumgewicht (Dichte), das 40 Kilogramm je Kubikmeter nicht unterschreiten sollte. Bei nur 30 Kilogramm pro Kubikmeter liegt die VitalFoam deutlich unterhalb dieser Schwelle.

Einkerbungen setzte den Körperpartien unterschiedlichen Widerstand entgegen
Von anderen Budgetmatratzen hebt sie sich dadurch ab, dass sie überhaupt solche Einkerbungen besitzt. Der Mehrnutzen ist nicht nur ein abstrakter Wohlfühlwert, der sich oft im Matratzengeschäft teuer an den Kunden bringen lässt. Die Schnitte sind offenbar geeignet, um unterschiedlich schweren Körperzonen den passenden Widerstand entgegenzusetzen. Auf diese Weise sinken schwere Becken tiefer in den Schaum ein als der Lordose- oder Halsbereich und der Kopf- und Schulterbereich nur so viel, dass die Wirbelsäule immer gerade liegt. Nur die geringe Höhe von 14 Zentimeter lässt zweifeln, ob sich ein schwerer Schläfer darauf wohlfühlt oder sich der Lattenrost hindurchdrückt. Die Warentester sprechen von 16 bis 18 Zentimetern Mindesthöhe, damit das nicht passieren kann.

Zutreffende Härtedeklaration

Erfreulich: Auf die deklarierten Härtegrade (H2 und H3) ist hier offenbar Verlass. Schläfer der entsprechenden Gewichtsklassen bis respektive über 80 Kilogramm berichten von einer angenehmen Festigkeit des Schaumblocks, dessen Kontaktfläche jeweils nur so groß ist, dass man nicht zu tief einsinkt und sich im Schlaf noch gut bewegen kann. Was man sich noch wünschen kann, auch bei einem solchen Sportpreis? Nun, vielleicht eine Matratze ohne Gestank. Wie viele dieser Kunststoffe auf Erdölbasis strömt auch die VitalFoam einen Geruch aus, der erst allmählich verfliegt. Empfindliche Nasen könnten dies bei der Abwägung für die Matratze als Kaufhindernis vermerken. Die test-Stiftung gibt hier generell Entwarnung: Gerüche bei Schäumen sind nur das Resultat des Produktionsprozesses („Crushen“), bei dem die Bläschen im Schaum zusammengequetscht werden.