Theo Klein Fashion Pas­sion Test

Bei den Spielzeugen von Theo Klein ist man sich bislang immer sicher gewesen: Es handelt sich hier um Produkte mit einer starken optischen Nähe zur Erwachsenenwelt, was schon für sich genommen einen Spielwert für die Kids begründet. Doch auch ein zweiter Aspekt kommt nie zu kurz – eine Technik in einem wohldosierten Umfang, die gefahrloses Ausprobieren ermöglicht. Bei der Nähmaschine für Kinder zum Beispiel würde man wenigstens eine grundlegende Funktionstüchtigkeit vermuten, damit das Spiel die Kleinen nicht nach den ersten Nähversuchen langweilt.

Begrenzter Spielwert durch sehr kleinen Funktionsumfang

In der Praxis schlägt sich das rund 29 x 28 x 15 Zentimeter große Gerät aber nur mäßig. Zwar sieht sie aus wie eine sehr kompakte Nähmaschine, wenngleich mit einer klaren Spielzeugoptik mit gerundeten Formen und Knöpfen, dazu noch in mädchennahen Weiß-Rosa gehalten; doch leider kommt man bei den Nähversuchen nicht über einen einzigen Geradstich hinaus. Das ist schade. Denn ihre Anmutung verlockt zum Probieren und Tüfteln, da Einfädler, Fußpedal, zwei Geschwindigkeitsstufen, ein versenkbarer Garnrollenhalter und sogar Drehregler für die Fadenspannung verbaut sind. Im Zubehör sind Ersatznadel und insgesamt sechs Spulen, Einfädler, Maßband und Garnrollen in verschiedenen Farben enthalten.

Läuft, näht aber nur Geradstiche

Tatsächlich bringen die Kids das Maschinchen recht schnell zum Laufen, sofern nur die zum Betrieb erforderlichen AAA-Batterien, davon vier Stück, zufällig zu Hause vorhanden sind. Doch offenbar traut man bei Theo Klein seiner Kundschaft nicht allzu viel zu, was das Kreativpotenzial betrifft. Zu Recht schreibt ein Kunde, dass es im Gegenzug für die verlangten 24 Euro kaum technisch überfordernd gewesen wäre, wenigstens einen Rückwärtsgang oder Zickzackstich zur Verfügung zu stellen. Ein Blick auf die Konkurrenz zeigt, dass es besser geht, etwa bei der Sichler mit sieben Nähprogrammen und - Chapeau! - sogar einem Nählicht. Justierung der Fadenspannung hin, Fingerschutz her – das Theo-Klein-Produkt scheint die Käufererwartungen selbst dann zu enttäuschen, wenn man bedenkt, dass die Zielgruppe sich aus den noch sehr begeisterungsfähigen Fünfjährigen formt ...