BÜCHER prüft Hör­bü­cher (12/2013): „Kin­der & Jugend“

„... Mikael Engström hat mit feinem Humor eine bunte Mischung an skurrilen Figuren entwickelt. Ein Geschenk für die Sprecher: Ilja Richter ist wunderbar als größenwahnsinniger Bastler Hassan, die zwölfjährigen Elisabeth Juhnke und Luca Baron erwecken die Hauptdarsteller wie alte Hasen zum Leben ... als echtes Naturtalent erweist sich die erst sechs Jahre alte Maja Schäfermeyer, die Zappel so richtig toben lässt. ...“

„... wer Robert Missler schon mal live auf der Bühne gesehen hat, kann sich gut vorstellen, wie der Schauspieler im Studio vor dem Mikrofon agiert hat. Er ächzt, jammert, rülpst, grummelt, fiepst, hechelt, lacht – verstellt bei all dem seine Stimme und gibt jedem der Monster damit Charakter. Kurzum: ein Ein-Mann-Hörspiel, bei dem sich der Spaß, den Missler hatte, auf die kleinen Hörer übertragen wird. ...“

„... Der Liebenswürdigkeit des listigen Duos kann sich auch Nina Kunzendorf nicht erwehren. Ihr liegt der Schalk auf der Zunge, ihre Version der Märchentante ist melodiös, charmant und humorvoll. Der hinterhältigen Baronesse mit Reinlichkeitsfimmel hätte sie aber durchaus eine Prise mehr der überspitzten Biederkeit spendieren können. ...“

„... Während die Story junge Hörer sicher ordentlich das Gruseln zu lehren vermag, entwickelt sich auch eine sensible Liebesgeschichte, die wirklich schaurig-schön verpackt ist. Sehr gut ausgewählt sind auch die Sprecher, die die Figuren und Stimmungen in die Köpfe der Hörer tragen – allen voran Birte Schnöink, die sehr gefühlvoll, fast schon zart der mutigen Blue ein Gesicht gibt.“

„... Man braucht längeren Atem, um sich auf das Erzähltempo einzulassen, das teils so träge ist wie der Verstand von Winnie-der-Pu, dem honigsüchtigen Bär. ... wirkt ... eher wie ein Kammerspiel, in dem hervorragende Sprecher agieren, die Pu, Ferkel, I-Aah, Känga und Klein-Ruh, Eule, Kaninchen und Christopher Robin durchaus überzeugend und mit Lust am Schauspiel Leben einhauchen. ...“

„... Dieses ‚muffelfurzige‘ Hörspiel macht Laune. Auch weil Könner wie Monty Arnold, Robert Missler, Patrick Bach, Eva Michaelis und Stephanie Kirchberger unter der bewährten Regie von Frank Gustavus diesen Spaß vermitteln. ... Zwei kurzweilige Stunden, flott inszeniert und sogar so ganz nebenbei mit einer Mini-Einführung in die englische Sprache. ...“

„... für die jüngeren Hörer ab zehn Jahren geht es unheimlich, aber nicht zu heftig zu. Gestört haben mich jedoch die oberflächliche Charakterzeichnung und die manchmal etwas zähe, zu geradlinige, eindimensionale Erzählweise. So bleiben Fesselkraft und ‚Seele‘ doch etwas auf der Strecke, was es auch dem sonst überragenden, hier ‚nur‘ guten Martin Baltscheit schwer macht, aus der Vorlage noch mehr herauszuholen.“

„... Die routinierte Hörspielinszenierung von Annette Kurth lebt von der tollen Besetzung ... Vor allem Jens Wawrczeck in der Titelrolle ist ein Knaller: Lustvoll verstellt er seine Stimme und singt die Lieder mit diebischer Freude. Engagiert bei der Sache ist auch Friedhelm Ptok als Uhu Schuhu, und Fritzi Haberlandt gibt die souveräne Erzählerin, deren Part aber zu umfangreich ist. ...“

„... Getragen wird die Geschichte ... von Stefan Kaminski, der sein großes Stimmentalent gewohnt gekonnt in die Waagschale wirft und neben dem Erzähler auch diversen anderen Figuren auf köstliche Weise seine Stimmbänder leiht. Aber auch die Gesangstars wie Lena Meyer-Landrut oder insbesondere Roger Cicero machen ihre Sache prima. ...“

„... Für Kinder dürfte das Hörbuch ... einen guten Einstieg bieten. Denn es wird Basiswissen vermittelt ... Wer allerdings Lukas Podolski oder Miroslav Klose schon einmal im Interview gehört hat, kann über diese eloquente Akademikertruppe nur schmunzeln. Die Dialoge zwischen Trainer und Spielern werden mit feinsten Manieren geführt und die Emotionsausbrüche rund um das dramatische Aufstiegsspiel wirken so steif ...“