Auto Bild sports­cars prüft Autos (1/2013): „Sechs Wege zum Ziel“

„... optisch irgendwo zwischen Möchtegern und Macho, fahrdynamisch indes balanciert er zwischen Genie und Wahnsinn. Sein Vierzylinder knurrt wie ein schlecht gelaunter Wachhund, reißt in engen Kehren immer wieder ungestüm an der Lenkung und hat trotz E-Sperre nur selten Schwierigkeiten, den Goodyears gnadenlos übers Profil zu schmirgeln. ...“

„... In engen Kehren schleicht sich immer wieder leichtes Untersteuern in die Vorderachse, das Einlenkverhalten ist ebenfalls nicht so gierig, wie es die fein austarierte Lenkung suggeriert. Natürlich flitzt der Lotus auch weiterhin wie kaum ein Zweiter übers Parkett; doch die sprichwörtliche Leichtigkeit seiner Vorgänger kann er dabei nicht mehr uneingeschränkt bieten. ...“

„... An sich ist das, was Affalterbach hier zusammengebraut hat, allerfeinste Rundstreckenkost. Der Black Serie besitzt eine feine Balance, eine ultrasteife Fahrwerkskinematik und ein blitzsauberes Einlenkverhalten; doch leider lässt sich das, was sein 6,2-Liter-V8 an Vortrieb generiert, eben nur unter Optimalbedingungen verlustfrei genießen. ...“

„... Egal was ihm die Straßen an Kurven, Kuppen oder Kanten servieren, er verarbeitet es stets zu allerfeinster Fahrdynamik. Beeindruckend ist jedoch nicht das Tempo allein, das man an der hochpräzisen Lenkung in g-Kraft-Erlebnisse der besonderen Art winkelt, sondern auch diese Selbstverständlichkeit, Fahrwiderstände quasi per Fingerschnipp zu egalisieren. Der V12-Biturbo schiebt illusionierend an, braucht dafür kaum mehr als 3000 Touren. ...“

„... Dämpfer auf knackig, Gasannahme auf spitz, Drehzahl auf Anschlag - und schon mutiert der kleine Roadster zum Meister der Fahrdynamik. Die Front zirkelt sich millimetergenau in den Straßenverlauf, das Heck generiert Grip ohne Ende, der 3,4-Liter dreht wie ein Bekloppter, während das Fahrwerk die Fuhre derart satt und knochentrocken auf den Asphalt schnallt, dass es schon grober Fahrlässigkeit bedarf, um das PSM auf den Plan zu rufen. ...“

„... Beherzte Gasstöße füttern den Driftimpuls an, die hochpräzise Lenkung öffnet den Winkel, ehe die nächste Gerade zum Durchspülen der Ansaugseite ruft. 205 Newtonmeterchen boxert der Vierzylinder ans knackig rastende Sechsganggetriebe. Nicht viel, doch ausreichend, um den Weg zur nächsten Kurve zu überstehen. Vorausgesetzt natürlich, man hält den Sauger artgerecht, stemmt sich erst bei 7400/min gegen seine stramme Kupplung. ...“