Während des natürlichen Verdauungsprozesses, der sich bis zu 42 Stunden hinziehen kann, kommt es mehr oder minder starken Gasbildung im Magen-Darm-Trakt. Unter normalen Bedingungen diffundiert das stark riechende Faulgas, in den Blutkreislauf und wird geruchlos über die Lungen ausgeschieden. Je nach Lebens- und Essgewohnheiten kann es jedoch zu einer übermäßigen Gasbildung kommen, die als Leibwinde häufig den natürlichen Ausgang suchen. Hier spricht man von einer Flatulenz, die ein häufiges Entweichen der Gase über den Anus zur Folge hat. Viel häufiger ist jedoch der Meteorismus verbreitet, der eine Gasansammlung ohne Entweichen beschreibt, die zu einem Blähbauch mit stärkeren Beschwerden führt.
Flatulenz: Ursachen und Behandlung
Wenn der Verdauungsprozess mehr Gas produziert als der Blutkreislauf wieder aufnehmen kann, kommt es zum häufigen Entweichen der Gase. Meist ist ursächlich die Zusammensetzung der aufgenommen Nahrung für die Überschussbildung an Gas verantwortlich. Verstärkend kommen Stoffwechselstörungen wie eine bestimmte
Nahrungsintoleranz gegenüber Milcheiweiß, Histamin und/oder Laktose. Bestimmte Gemüse können im Dünndarm nicht wie erwartet verarbeitet werden und der Zersetzungsprozess beginnt dann erst durch die Bakterien im Dickdarm mit begleitender Gasbildung. Unterstützend kommen Faktoren wie Bewegungsmangel und übermäßiger Genuss von Zuckerersatzstoffen hinzu. Eine
gezielte Umstellung der Ernährung in der Zusammensetzung, dem Zeitpunkt der Einnahme und die Vermeidung der Auslöser können schnelle und dauerhaft zur verminderten Gasbildung führen. Lokale Wärme, ätherische Öle, Kümmel und sogenannte Entschäumer aus der Apotheke helfen in akuten Fällen schnell und einfach.
Meteorismus: Ursachen und Behandlung
Die ständig wiederkehrende Gasansammlung im Verdauungstrakt, ohne nennenswerte Gasabgänge nennt man Blähbauch oder Meteorismus. Meist tritt die Blähung des Bauchbereichs unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme auf und ist ein Indiz für eine bestimmte Unverträglichkeit.
Stark blähende Gemüse wie Hülsenfrüchte, Zwiebeln und Kohl sollten deshalb vermieden werden. Andererseits kann die Bildung eines Blähbauchs nach der Nahrungsaufnahme auf eine
Störung der Gallenfunktion, der Bauchspeicheldrüse oder sonstigen Verdauungsstörung hinweisen. Hier sollte in jedem Fall ein Arzt zur Differenzialdiagnose hinzugezogen werden, wenn die Beschwerden mit einfachen Hausmitteln nicht zu beheben sind. Eine Nahrungsumstellung auf leichtere, verträglichere Kost ist immer angezeigt. Sollten starke Bauchkrämpfe auftreten, die mit lokaler Wärme und
Entschäumern nicht beherrschbar sind, kann der Arzt auch Spasmolytika zur
Krampflösung verschreiben.