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Hilti WSC 265-KE im Test der Fachmagazine

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    12 Produkte im Test

    „Modernes Design, Längsmotor, Eintauchdrehpunkt im Frontbereich, werkzeugloser Sägeblattwechsel, drehbarer Späneauswurf.“

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Kundenmeinung (1) zu Hilti WSC 265-KE

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  • von Gerhard

    Delikate Delikatesse

    • Vorteile: leistungsstark, leicht, einfache Benutzung
    Der vorige Besitzer hatte Gipsplatten damit gesaegt, dadurch sah seine WSC 265 KE nicht sehr anlockend aus und konnte ich sie guenstig erwerben. Gipsplatten haben oft Verfestiger wie Epoxid oder Acrylat beigemischt, daher kann sich der Staubschneeansatz in feuchte Luft erneut aushaerten und kann zB. solche Ansatz im Motor und auf Elektronikplatinen zu Kriechstroeme fuehren. Zudem ist Gipsstaub wie Holzstaub in der Lage um mittels Kapillarwirkung Oel und Fett auch Lager zu ziehen und diese aus zu trocknen und danach selber hinein zu dringen. Daher musste unbedingt das ganze auseinander genommen werden und somit ergab sich die Gelegenheit um von den Innereien dieser Maschine berichten zu koennen.

    Erwerb eines modernen Hiltis heisst zugleich die Wahl fuer modernste Auffassungen in Richtung Materialanwendung. Die Zeit von Vollmetallmaschinen wie die TE17 oder TE72 ist auch bei Hilti vorbei, alles ist heute ausgekluegelt und sparsam gestaltet. Wenn Kunststoff reicht, wird kein Metall gewaehlt. Wenn Metall her muss, rechnet man Mit Komputer exakt aus wie viel Gramm dass sein soll. So werden keine Werkstoffe verschwendet, gibt es weniger zu recyclen und kann man bei geringeren Materialkosten in den Gesamtpreis ein hoeherer Prozentsatz von Nebenkosten (Personallohn, Distributionspolitik, Werbung, Forschung, Lagerungskosten, Ersatzteilevorrat, Systemkonzepte) einkalkulieren.

    Viel an die WSC ist also aus Nylon oder sonstiger Kunststoff und die meisten Metallteile wie Sohlenplatte, Getriebegehaeuse und Rippengestell fuer Hoehen-/Schraegverstellung sind aus Magnesium. Das Saegeblatt hat nur 180 mm Durchmesser; meistens ist fuer 65 mm Saegetiefe mit herkoemmlichen Getrieben 190 mm noetig. Die ohnehin schon kleine Zahnraeder in eine Kreissaege muessen in diesem Fall also noch kleiner sein. Wie bei eine ebenfals laengsmotorisierte Skil HD77 "worm drive" Kreissaege hatte ich auch hier ein Schneckengetriebe erwartet, aber es ist ein herkoemmlicher Winkelantrieb mit Kegelritzel und groesserem Kegelzahnrad, wie in einem Winkelschleifer.
    Der Kegelritzel hat lediglich 5 Zaehne und das grosse Rad misst noch nicht mal 5 Zentimeter Durchmesser. Zwar ist alles in beste Gleason-art geschliffen, aber ich bin schon groessere Getrieben begegnet in Chinesische 600 Watt Billigtrennjaeger. Hilti traut sich um bis zu 890 Watt Abgabeleistung auf diese delikate Mechanik los zu lassen und das wird wohl genau ausgerechnet und bis zu Extremgrenzen ausgetestet sein, aber fuer eine Fachwelt wo Profileute und Werkzeuge heutzutage oft ueberbeansprucht werden, ist eine gewisse robuste Reserve keine Luxus.

    Auch die saemtliche (Kugel)lager sind etwas kleiner als durschschnittlich und der Motor ist ziemlich kompakt fuer die von Hilti aufgegebene Hoechstaufnahme von 1600 Watt. Die wird wohl gelten unter speziellen Kurzbedingungen und nicht als Dauerleistung gemeint sein. Wenn dazu die 890 Watt Abgabe gilt fuer diese 1600 Watt Aufnahme, dann kann man eine Wirkungsgrad von etwas mehr als 50% nicht der neueste Stand der Dinge nennen. Das konnte zB. Metabo in den 80-er Jahren in ihre 4345S -mit nur 1200 Watt Aufnahme fuer 750 Watt Abgabe- schon besser. Der Motor ist gut gebaut, etwa vergleichbar mit Motoren von Flex, Metabo, Bosch, AEG, Eibenstock, Fein oder sonstige moderne Deutsche Qualitaetsmarken. Kollektor und Kohlebuersten sind gross genug und die Elektronik ist eine fremdbelueftete und nicht-eingegossene SMD-Platine, mit custom Microchip, Tacho und Triac-Vollwellensteuerung. Die Sanftanlauffunktion und Konstantdrehzahlsteuerung sind prima, ich weiss jedoch nicht ob auch eine "Foldback" (Drosselung oder Abschaltung bei Ueberstrom und Ueberlastung) darin enthalten ist. Ich beanspruche Werkzeuge nie bis Maximalgrenzen und hab es somit aus nicht ausprobiert, Hilti redet auch nicht von diese Funktion und ich sah in den Motor keinerlei Wicklungstemperaturueberwachung wie ein Sensor oder ein Bimetall-Schalter.

    Der Motorluefter ist nicht hochfrequent, also gibt es das typische hochtoenige Geblaesegeraeusch. Der Saegeblattdrehzahlbereich von etwa 1900 bis ueber 4000 ist eine sehr gute und funktionelle Wahl. Der Motor hat eine Bremse, aber keine elektrische wie Festo sie hat in den EB-Modellen. Das Festo- System funkt ziemlich violent, da der Motor kurz und mit beschraenkter Strom umgepohlt wird. Sehr wirkungsvoll, aber weniger gut fuer Kollektor und Buersten. Hilti macht es mechanisch und hat hinter der Motorluefter ein kleiner Stahltrommel auf die Motorwelle gebaut und darauf wirkt mit federdruck ein richtiger kleiner Keramikbremsbelag. Dieser loesst man mittels Knopfdruck (Knopf oben am Handgriff). Nur nach eindruecken dieses Knopfes kann man auch den Schalter betaetigen. Bei ausschalten und loslassen springt auch die Bremse frei und wird vom Feder auf die Stahlscheibe gedrueckt. Da das Saegeblatt klein und duenn ist und auch Getriebe und Anker eine moderate Masse haben, ist kein grosser Bremskraft noetig fuer Stillstand in Sekunden. Wer eventuell ein Auslauf ohne Bremsung will, kann das auch haben, indem er nach loslassen des Schalters der oberen Knopf eingedrueckt haelt. Die Bremse bleibt somit geloest und es gibt keinerlei Verschleiss. An sich unwichtig, aber immerhin moeglich.

    Handlich ist die Handbedienung der Pendelkappe, sie funktioniert natuerlich auch automatisch mittels Feder, aber man kann die Kappe auch vorher mit einem Hebel zurueck ziehen damit das Saegeblatt frei kommt fuer Eintaucharbeiten. Das ist etwas fuer Profis und Hilti weisst mehrmals darauf hin dass diese Maschine auch eher fuer Profis mit Fackenntniss und Erfahrung gemeint ist.
    Weniger gut fand ich die Fixierung und Lagerungsart der Pendelkappe. Sie ist aus Magnesium und dreht um die Lagerbuechse der Saegewelle, die ebenfals aus Magnesium gefertigt ist. Dazwischen ist eine duenne Nylon Buechse und diese Kombination ist nicht sehr Verschleissfest und kann schnell rauh werden wenn Sand oder eben Gipsstaub dazwischen geraten. Magnesium ist sehr zart und leicht zerkratzt oder matt gescheuert. Die Reibung wird dann zu gross fuer den Feder und die Kappe koennte sich in solchen Faellen nicht ganz automatisch schliessen so wie sich das gehoert. Saegezaehne werden dann nicht ganz abgedekct und das Geraet wird dadurch gefaehrlicher in die Handhabung. Wenn ich die Pendelkappe abnam um die Rotationsflaechen sauber und glatt zu machen, fiel mir auf dass der Seeger-Federring eigentlich ein Mass zu klein ist. Die Rinne in die Saegewellelagerbuechse in dem der Federring rastet, ist zu tief und man muss mit eine Spezialzange den Ring eigentlich viel zu viel auseinander zwingen um ihn aus die Rinne zu entfernen und die Pendelkappe abnehmen zu koennen. Der Kragen unmittelbar bevor die Rinne ist ziemlich duenn und kann wegen des zarten Materials leicht verbogen, zerkratzt oder abgebrochen werden wenn der Ring abspringt oder halbwegs haengen bleibt und in ihre urspruengliche Form zurueckdringt. Hilti nimmt ein stolzer Batzen Geld fuer diese Maschine, dann ist so ein kleiner Detail unschoen und man macht heutzutage sowas in Russland und China in Billigmaschinen schon besser.

    Die scharnierende Mechanismen, die Spaltkeil und Pendelkappe bedienen, sehen auch ein bisschen filigran aus und sogar das Klemmprinzip des Spannhebels fuer Tiefeneinstellung macht keinen langlebigen Eindruck. Ein Tiefeneinstellhebel auf eine Kreissaege hat meistens ein Schraubgewinde, das ist ein einfaches Prinzip dass Verschleiss automatisch kompensiert; man zieht halt den Hebel etwas fester. Sogar wenn nach Verschleiss der Hebel eine andere Rastrichtung bekommt und gegen das Gehaeuse prallt, kann man das durch verdrehen der hinterliegende Schraube wieder korrigieren. Das hat schon ein halbes Jahrhundert auf jede X-beliebige Kreissaegmarke gut funktioniert, aber die Hilti-Designer haben sich hier fuer ein Hebel mit einem festen Rotationsgrenzbereich entschieden. Sehr Formschoen und spielend leicht in der Bedienung, aber auch diesmal technisch zu filigran bemessen. Eine kleine viereckige Hartmetallplatte gleitet durch eine Fuehrungsrinne wenn die Tiefeneinstellung geloest ist und wird gegen die Rinne gepresst wenn die Saege auf eine bestimmte Tiefe fixiert werden soll. Auf die Hartmetallplatte sind um den Rotationspunkt des Hebels herum drei kleine schraeg laufende Miniaturrampen mitgegossen. In das Hebelstahl um den Rotationspunkt herum sind genau solche Rampenformen gepresst, die eingreifen in die des Hartmetallplaettchens. Mit genau solche ratschenartige Rampenformen erzeugt man in Schlagbohrmaschinen die axiale Schlagbewegungen. Wenn der Spannhebel nach unten gedrueckt (=rotiert) wird, erzeugen die Rampenformen zwischen sich eine Ausdehnung und wird mit Pressdruck zwischen Maschinengehaeuse und die Fuehrungsrinne das Hartmetallplaettchen fest gegen die Rinne gedrueckt. Dieser Anpressdruck erzeugt einzig und alleine die Fixierung, sonst nichts. In meine gebrauchte Maschine (Baujahr 2007 und noch gar nicht so viel benuetzt) sahen die in das Hebelstahl gepresste Schraegzaehne schon ein bisschen mitgenommen aus. Man fragt sich wie lange sowas intakt bleibt bis ein Ersatzhebel her muss. Und warum spart man hier bei eine oft benuetzte Einstellung einige Gramm Metall aus wo doch zB. der Tragekoffer gross genug ist um ein ganzer Dachbodeninhalt zu befoerdern?

    Die werkzeuglose Spannvorrichtung des Saegeblattes ist dagegen nicht nur ausgesprochen handlich sondern auch technisch gut gelungen. Daran erkennt man eigentlich schon der gemeinte Anwendungsbereich dieser Maschine. Sie ist fuer Feinstarbeit gedacht, fuer Schnitte von hoechste Praezision und Qualitaet in viele Materialarten. Buehnenbildner, Innenausstattungsbauer, Schreiner und Boersenstandbauer werden sehr viel Freude an diese Maschine haben. Sageblattwechsel ist leicht und schnell, sehr angenehm wenn viel Abwechslung in Materialien angesagt ist, von Kunststoff bis Holz bis MDF usw., dick und duenn. Zusammen mit ihre gute Elektronik macht das diese Maschine sehr vielseitig und Materialgerecht. Das duenne Saegeblatt spielt auch eine Rolle. Mit nur 1,5 bis 2 mm schaffen die erhaeltliche Varianten saubere und duenne Schnitte mit wenig Materialverlust. Zugleich ist dies ein Trick, die man auch bei Akkukreissaegen anwendet; mit moderaten technischen Kaliber bringt man mit duenne Schnitten dennoch grosse Saegetiefen und man kann saemtliche Komponenten wie Lager und Zahnraeder auch etwas leichter waehlen. Hilti empfiehlt also die duenne Originalblaetter sehr; mit dickeren Blaettern duerften Motor und Getriebe ein wesentlich schwereres Leben haben.

    Selbstverstaendlich funktioniert alles wie erste Sahne, es ist eben eine Hilti. Die Schnitte sind sehr praezise und von sehr hohe Qualitaet, wenn man mit den Maschine auch praezise und nicht rauh arbeitet. Metallgussteile wie das Getriebegehaeuse und die obere Saegeblattkappe sind sehr schoen verarbeitet. Genau wie bei eine Festo sollte man sich auch hier unbedingt die Fuehrungsschiene zulegen und saemtliche Zubehoerteile und Systemtechnik sind von der Praxis heraus gut durchdacht. Das ist man von Hilti halt so gewoehnt. Insgesamt ist dies im Durchschnitt schon ein hochwertiges Produkt fuer 1A Resultate.

    In der Vergangenheit habe ich einige Zeit Fahrraeder repariert und da kommt mir doch der Vergleich zwischen Brieftragerrad und topp durchgestyltes Rennrad in den Gedanken. Das Brieftraegerrad sieht nicht besonders aus, bekommt durchschnitlich wenig Wartung, hat es meistens schwer und ist bekleckert von Schmutz und Regen oder Schneematsch. Wenn ein Brieftraegerrad eine Kreissaege waere, waere es eine herkoemmliche Hitachi, Makita, DeWalt oder Milwaukee. Solche konventionelle Teile bekommen in die rauhe Bauwelt ordentlich was ab aber halten trotzdem durch, dank einfachster Konstruktion und robuste Reserven. Diese Hilti ist eher wie ein leichtgewicht Topprennrad, mit teueren Details von Shimano oder Campagnolo. Alles sehr formschoen und hi-tech und hoch-innovativ, aber bei knallharte Beanspruchung kein Dauerrenner ohne intensive Pflege. Bei professionelle Renntechnik (sei es Formel 1 oder Tour de France oder Mountainbikes) wird meistens eher auf auswechseln fuer neuen Teilen als auf Reparatur von alten Teilen gesetzt und das ist bei moderne Hilti-Systeemtechnik auch so. Diese Saege wird Vergewaltigung in unzarten Haenden weniger gut verkraften als konventionelle einfachere Markenmaschinen. Aber wenn sauber gehalten und regelmaessig gewaertet und bei vernuenftige Handhabung wird diese Maschine selber sehr lange praezise und hochwertig bleiben und in diesen Umstaenden wird man eine wirklich wundervolle Maschine haben.

    Da ich aus Holland stamme und mein Deutschkenntniss nur aus Unterricht und Ferien stammt, wird obenstehende Text manche Uebersetzungsfehler und „krumme“ technische Woerter in sich haben, bitte verzeihen Sie.

    Gerhard Schreurs
    Antworten

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Datenblatt zu Hilti WSC 265-KE

Typ Handkreissäge

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