Schlechte Nachrichten für iPhone- und iPod-Besitzer: Einem Bericht der Chicago Tribune zufolge wird Apple die Preise vieler Songs im iTunes Store drastisch anheben. Demnach soll der Preis von bisher 99 Cent je Musiktitel ab dem 7. April 2009 auf 1,29 US-Dollar steigen, womit Apple die psychologisch wichtige 1-Dollar-Schallmauer durchbricht. Betroffen sein sollen auch noch ausgerechnet aktuelle Hitsingles und die beliebtesten Downloads des Shops. Im Gegenzug sollen die Kosten für andere, unattraktivere Titel teilweise auf bis zu 69 Cent sinken.
Das Kalkül dahinter: Eine variable Preisstruktur soll künftig noch mehr Geld in die Kassen spülen. Apple und die Musikkonzerne erhoffen sich von der Preisanhebung mehr Gewinn durch die Toptitel, während gleichermaßen der Verkauf unattraktiverer Songs durch niedrigere Preise angekurbelt werde. Experten sprechen dagegen offen von einem „PR-Albtraum“. Statt mehr Kunden anzulocken, würde man Spontankäufe verhindern und sogar Kunden verprellen, die bereits regelmäßig im iTunes Store einkauften.
Preiserhöhungen in der Rezession?
Was ja auch logisch ist: Verbraucher neigen eher dazu, die Preiserhöhungen beliebter und beworbener Titel wahrzunehmen als die Preissenkungen unbekannter Songs. Einen solchen Schritt ausgerechnet in einer Rezession zu unternehmen, in welcher das Geld ohnehin lieber gespart als spontan auf den Kopf geschlagen wird, zeugt von ausgesprochen großem Selbstvertrauen Apples. Wann die neue Preisstruktur auch für Europa umgesetzt wird, wurde nicht bekannt. Doch man sollte sich lieber keinen Illusionen hergeben...Es wird zudem interessant zu verfolgen sein, ob das Auswirkungen auf den Download-Markt haben wird - die Bitkom-Prognose sieht ja gänzlich anders aus.