Sich­ler Hig­hend-​Ven­ti­la­tor NC-​3450

Vielen macht im Sommer nicht nur die Hitze zu schaffen, sondern auch die schlechte, stehende und trockene Luft sowie Mücken, die abends den Luftraum unsicher machen. Gegen all diese typischen Sommer-Übel bietet Sichler ein Universalheilmittel in Gestalt eines Standventilators an. Das Gerät bläst nämlich nicht nur eine kühlende Brise durch den Raum, sondern befeuchtet und reinigt gleichzeitig die Luft und betätigt sich als Mückenschreck.

4-fach-Funktionalität

Der Sichler will zwei weitere Einzelgeräte ersetzen, nämlich einen Raumluftreiniger sowie ein Anti-Mücken-Produkt. Die Basis dafür ist jedoch die Funktion als Standventilator. Ausgestattet ist dieser mit drei Geschwindigkeiten, die sich wiederum in zwei weiteren Modi kombinieren lassen. Im sogenannten „Schlafmodus“ verringert der Ventilator selbständig nach und nach die Umdrehungsgeschwindigkeit und schaltet sich nach einer gewissen Zeit von alleine aus – der Sichler verfügt nämlich auch über einen Timer mit 30-Minuten-Intervallen bis zu maximal 7,5 Stunden. Im „Natur“-Modus wiederum variiert das Gerät ebenfalls selbständig die drei Geschwindigkeiten. Dies soll die natürliche Luftbewegung bei Wind simulieren, der nie gleichmäßig bläst, sondern mal stärker, mal schwächer ist. Darüber hinaus kann aber auch noch ein Luftbefeuchter zugeschaltet werden, das heißt, das Wasser aus einem Tank wird tröpfchenweise per Ultraschall zerstäubt, um die kühlende Brise zusätzliche anzufeuchten – auf der Haut angekommen, verdunstet das Wasser wieder und löst dadurch einen kühlenden Effekt aus. Drittens wird die Luft noch ionisiert, damit sich kleine Partikel, etwa Schmutz, Pollen oder Keime, gebunden werden. Die Mückenschreck-Funktion schließlich besteht in einem Anti-Insekten-Plättchen, das sich ebenfalls auflöst und mittels eines Duftstoffs die Mücken fernhalten soll. Alternativ dazu kann in das dafür vorgesehene Fach auch ein Duft-Plättchen eingelegt werden.

Zu viel des Guten?

Diese Funktionsvielfalt klingt in ihrer Kombination sehr schlüssig, trotzdem steht natürlich die Frage im Raum, ob sie tatsächlich sinnvoll ist. Dies trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Luftbefeuchtung zu. Der Effekt ist zwar, dies belegen jedenfalls Erfahrungen mit ähnlichen Produkten, nur minimal, das heißt, die Anreicherung mit Wassertröpfchen bewirkt keine nennenswerte Absenkung der Raumtemperatur, da dies baubedingt auch nicht die Aufgabe eines Ventilators ist – der Kühleffekt dieser Geräte entsteht schließlich allein aus der Bewegung der Raumluft. Tendenziell problematisch ist dagegen die Ionisator-Funktion. Zwar binden die Anionen nachweislich kleine Partikel und ballen diese damit zu „Clustern“ zusammen. Durch den Ventilator werden aber genau diese Cluster durch den Raum geblasen und nicht, wie in den entsprechenden Raumluftreinigern, der Luft über einen Filter entzogen. Der Effekt ist für Allergiker zum Beispiel daher gleich null. Über die Wirksamkeit der Anti-Insekten-Düfte hingegen wird sich sicherlich jeder sein eigenes Bild gemacht haben, ein Kommentar erübrigt sich. Unterm Strich betrachtet sollte man sich daher genau überlegen, ob der „Highend-Ventilator“ – so der Vertreiber – tatsächlich sein Geld wert ist. Immerhin müssen rund 120 EUR (Amazon) auf den Tisch gelegt werden, was die Frage aufwirft, ob ein Modell mit weniger Funktionen nicht doch die vernünftigere Alternative wäre.