Für wen eignet sich das Produkt?
Der Markenname des SCANSONIC USB100 irritiert zunächst. Dahinter steht zwar tatsächlich ein skandinavisches, in diesem Fall dänisches Unternehmen. Das Äußere des Plattenspielers hat aber nichts vom Minimalismus dieser Design-Tradition. Eher handelt es sich um eine Nachempfindung japanisch-amerikanischer Turntables der 1980er Jahre, mit optischen und funktionalen Anklängen an die DJ-Kultur. Allerdings eignet sich der Riemenantrieb nicht für extensives DJing, obwohl beispielsweise ein Pitch-Bereich von 10 Prozent nach oben und unten verfügbar ist. In der Rolle eines regulären Heim-Apparats ist das Ding jedoch schon deutlich oberhalb eines Einsteigermodells einzustufen. Der Klang ist prima, die Technik gehoben und auf der Höhe der Zeit.
Stärken und SchwächenAuf der analogen Ebene macht ein eingebauter, abschaltbarer Vorverstärker spezielle Phono-Eingänge an HiFi-Anlagen oder Aktiv-Boxen überflüssig, ein Line- oder AUX-Anschluss reicht. Es muss jedoch keine Schallplatte in Vergessenheit geraten, weil es manchmal zu heikel erscheint, die empfindliche Mechanik eines Vinyl-Drehers in Gang zu setzen. Ein eingebauter Wandler kreiert aus den analogen Signalen, die von der Nadel abgetastet werden, auf Wunsch einen digitalen Datenstrom. Und den kann man per USB-Verbindung direkt an Mac- oder Windows-Rechner schicken, um dort mittels beiliegender Software bequem alltagstaugliche Dateien zu erstellen. Ganz am Anfang kommt es aber eben doch auf den für diese Klasse hervorragenden Tonabnehmer Audio Technica AT3600L an, mit dem es sich sogar ein bisschen scratchen lässt - und der an einer wechselfreundlichen Headshell montiert ist. Diese wiederum wird an einem S-förmigen Tonarm-Konstrukt inklusive Anti-Skating geführt. Qualität? Passt, insofern das Paket heil angekommen ist.
Preis-Leistungs-VerhältnisAmazon zeigt das Produkt an, ermöglicht derzeit aber nicht den Erwerb. Der übliche Kurs scheint bei anderen Händlern um die 200 Euro zu liegen - und sollte konsensfähig sein. Neue und alte Platten-Fans holen sich dafür ein schwarzes Nadelwesen ins Haus, dem auch geübte Ohren gerne lauschen. Freilich gibt es auf diesem Niveau eine Menge ordentliche Konkurrenten mit Riemenantrieb. Alternativen mit echtem Direkt-Antrieb sind hingegen rar - und oft muss wie beim Audio-Technica AT-LP1240-USB der Tonabnehmer selbst ausgewählt und hinzugefügt werden.