06.11.2020
Xbox Series X
Jetzt wird‘s wuchtig – Turbo-Tower mit SSD-Power
Stärken
- sehr starke Grafik- und Prozessorleistung
- abwärtskompatibel zu den meisten Games für Xbox One und Xbox 360
- kurze Ladezeiten dank SSD und „Quick Resume“
- leise im Betrieb
Schwächen
- ungewöhnlicher Formfaktor für eine Konsole
- kaum Neuerungen bei Controller und Bedienoberfläche
Die Kühlung erfolgt über einen großen Kühler auf der Oberseite. Das Grün ist übrigens nur Kunststoff und keine LED. (Bildquelle: microsoft.com)
Xbox 360, Xbox One, Xbox Series X – Microsoft experimentiert mit der vierten Xbox-Generation weiter fleißig beim Namen. Experimentell wird es bei dem Highend-Modell im neuen Konsolen-Lineup auch beim Design. Statt dem üblichen horizontalen Format erinnert die Series X an einen kleinen Desktop-PC. In vielen TV-Boards könnte das zu Problemen bei der Unterbringung führen, selbst wenn man berücksichtigt, dass die Series X auch horizontal aufgestellt werden kann. Das Design verfolgt das Konzept "Form folgt Funktion", denn der Umstieg auf einen starken Prozessor im Desktop-Format und die sehr starke Grafikeinheit benötigt auch ein starkes Kühlsystem. Dieses leitet die Abwärme über einen riesigen Lüfter an der Oberseite ab. Der große Lüfter arbeitet selbst unter hoher Last leise, wobei die Betriebstemperaturen zwar hoch, aber nicht gefährlich hoch ausfallen. Der Stromverbrauch fällt höher aus als bei Vorgängergenerationen.
Weniger warten, mehr spielen
Die runderneuerte Hardware bewegt sich in der Praxis leistungstechnisch auf dem Niveau eines guten Gaming-PCs. Endlich wird statt einer lahmen Magnetfestplatte eine vielfach flottere NVMe-SSD als Festspeicher eingesetzt. Die SSD sorgt dafür, dass die Konsole schnell hochfährt und Ladezeiten kurz ausfallen. So verringert sich die Ladezeit zum Beispiel beim Piraten-Abenteuer-Hit Sea of Thieves gegenüber der Xbox One X von quälenden 100 auf angenehme 33 Sekunden. Mit der Quick-Resume-Funktion lassen sich Spiele mittendrin sogar in eine Art Ruhezustand versetzen und später quasi ohne Ladezeiten genau an dem Punkt wieder weiterspielen. Das ist perfekt, wenn Sie gerne zwischen Spielen hin und herwechseln. Ab Werk sind von den angegebenen 1 TB Speicher knapp über 800 GB nutzbar. Das ist nicht gerade viel, aber ausreichend für eine moderate Spielesammlung. Viele Spiele laufen schon zum Start in 4K-Auflösung und flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. 120 Bilder pro Sekunde werden auch von einigen vereinzelten Titeln unterstützt, benötigen aber einen Fernseher mit HDMI-2.1-Anschluss.
Nicht viel Neues, aber eine riesige Bibliothek
Zum Start bietet die Konsole nur wenige neue Games, von denen sogar die meisten auch
auf der Xbox One verfügbar sind. Dafür ist die Konsole aber abwärtskompatibel zu so gut wie allen Xbox One- und vielen Xbox-360-Spielen. Xbox-Treue müssen ihre Sammlung also nicht aufgeben. Der Xbox-Controller wurde im Gegensatz zum
PS5-Controller beim Konsolen-Konkurrenten Sony nur leicht überarbeitet. Das ist zwar etwas langweilig, aber Xbox-Veteranen fühlen sich sofort zu Hause.
Game Pass: Das Netflix für Spiele
Microsoft bietet mit dem Xbox Game Pass ein lohnenswertes Spiele-Abonnement für rund 10 Euro pro Monat an. Abonnenten erhalten Zugriff auf hunderte Titel, darunter auch viele höherwertige (ehemalige) Vollpreis-Spiele. Die Liste wächst stetig und alle Microsoft-eigenen Games, wie zum Beispiel das neue Halo, das 2021 erscheinen soll, sind ab dem Releasetag sofort im Abo enthalten. Game Pass ist auch für den PC und die Xbox One verfügbar.