Mittlerweile könnte man den Eindruck gewinnen, dass Android-Smartphones mit echter Hardware-Tastatur zu einer aussterbenden Gattung gehören. Das hervorragende Motorola DROID 4 ist noch immer nicht für den Rest der Welt angekündigt worden, Samsung hat abgesehen vom Galaxy Y Pro schon lange nichts mehr Ähnliches in seinem Portfolio blicken lassen, und HTC hat sogar vor Kurzem den kompletten Abschied von Geräten mit „echter“ Tastatur verkündet. Doch: Es gibt sie noch, die Tastatur-Geräte.
Kyocera hat mit dem Rise ein neues Android-Smartphone vorgestellt, dessen Hardware-Tastatur im ganz traditionellen QWERTZ-Format zur Seite hin ausgezogen werden kann. Ist dies der Fall, begibt sich die Bildansicht automatisch in den Landscape-Modus, um ein bequemes Arbeiten am Display zu erlauben. Natürlich kann die Bedienung auch weiterhin parallel über den Touchscreen erfolgen, der eine eher verhaltene Bilddiagonale von 3,5 Zoll und magere 320 x 480 Pixel Auflösung zeigt, dank IPS-Panel aber ein ordentliches Bild liefert und sehr blickwinkelstabil ist.
Das Rise hat nur ein Problem, welches schon beim Display anklingt: Die Ausstattung kann selbst einem uralten Motorola Milestone (aka DROID) kaum das Wasser reichen, wenn man vielleicht von dem Arbeitsspeicher mit 512 Megabyte absieht. Denn der einfache Qualcomm-Prozessor arbeitet mit mageren 1 GHz Taktrate, der interne Speicher ist mit 2 Gigabyte ausgesprochen begrenzt und abgesehen von einer 3,2-Megapixel-Kamera mit LED-Blitzlicht und WLAN sowie Bluetooth 2.1 gibt es keinerlei nennenswerten Ausstattungsmerkmale.
Einen entsprechend attraktiven Preis vorausgesetzt könnte das Kyocera Rise im Einsteigersegment unter Messaging-Fans trotzdem ordentlichen Absatz finden – alleine schon mangels Alternativen. Dafür jedoch müsste Kyocera seine Zurückhaltung aufgeben, was den Handy-Verkauf in Europa anbelangt. Während in Japan und den USA munter Smartphones verkauft werden, finden sich hierzulande – wenn überhaupt – meist nur die einfachen Feature Phones im Handel. Allerdings steht einem ja das Internet als Weg offen – und da es sich um ein UMTS-Gerät handelt, wäre es theroretisch auch hierzulande einsetzbar.