Der Versuch, möglichst viel Geld beim Reifenkauf zu sparen, kann bei Billigpneus aus China zum Risikofaktor werden. Immer wieder offenbaren Tests, dass das Sicherheitsniveau dieser Produkte bedenklich niedrig ist. Mit englischen Bezeichnungen versuchen die Hersteller, die wahre Herkunft ihrer Erzeugnisse zu verschleiern. Ein Beispiel ist der chinesische Winterreifen namens Interstate Winter IWT-2, der im Test der „ADAC Motorwelt“ (Heft 10/2013) in der Größe 225/45 R17 durchfiel.
Mangelhaft bei Regen
Bei Regen ist die Gefahr, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren, mit diesem Reifen besonders hoch. Der ADAC bewertete das Nässe-Handling mit der Note 5,1 und die Seitenführung auf der bewässerten Kreisbahn mit 5,0, also in beiden Fällen mangelhaft. Beim Aquaplaning (Note 3,0) und beim Nässe-Bremsweg (3,7) versagte Interstate zwar nicht völlig, doch dies ändert nichts an den bedenklichen Eigenschaften.
Auf trockener Fahrbahn akzeptabel
Auf Schnee funktioniert der Interstate nur ausreichend, der ADAC vergab die Gesamtnote 3,7, die sich aus einer 4,0 für das Handling und jeweils einer 3,5 für Bremsweg und Traktion zusammensetzt. Einzig bei trockener Fahrbahn zeigt der Winter IWT-2 eine einigermaßen brauchbare Leistung, hier erzielte er die Note 2,6. Kraftstoffverbrauch und Verschleiß, beide mit einer 2,3 bewertet, gehen ebenfalls in Ordnung. Echte Stärken hat der Reifen aber nicht, und wenn es sie gäbe, dann würden sie durch die schlechten Nässe-Eigenschaften wieder aufgehoben. Der ADAC vergibt daher die Endnote 5,1. Den Interstate Winter IWT-2 kann man zwar in der Größe 225/45 R17 schon für weniger als 100 EUR erhalten, aber dennoch nicht empfehlen. Es gibt mehrere Reifen, bei denen sich aufgrund der ungleich besseren Performance die vergleichsweise geringe Mehrausgabe lohnt, ein Tipp wäre der Uniroyal MS plus 77. Selbst ein mäßiger Winterreifen wie der Hankook I*Cept RS aus Korea wäre klar vorzuziehen.
