Für wen eignet sich das Produkt?
Ein analoges Reise-Radio wie der AGPtek R09 ist trotz endloser digitaler Unterhaltungswelten immer noch eine tolle Sache. Weil Programme, die Medienmacher für ein anonymes Publikum zusammenstellen, mehr Überraschungspotential besitzen als Selbstausgewähltes oder passgenaue Nischen-Streams. Und näher am Tagesgeschehen sind. Nebenbei kann dieses kleine Kästchen dennoch Musik und andere Tondateien von MicroSD/TransFlash-Karten und USB-Sticks wiedergeben. Ein Lautsprecher ist bereits eingebaut - im Garten, in der Küche oder am Arbeitsplatz braucht es also keinerlei weitere Hardware. An die Audioqualität sollte man jedoch keine hohen Ansprüche stellen. Der Apparat wurde vor allem auf Sprachverständlichkeit getrimmt, klingt daher stets leicht blechern. Ein Solo-Hörer darf sich via Kopf-/Ohrhörer-Anschluss mit 3.5mm-Anschluss darüber hinwegtrösten.
Stärken und SchwächenEine schöne, altmodische Teleskop-Antenne ist direkt außen am Gerät angebracht - Vorsicht, sowas bricht schnell ab. Auch der Tuner und seine Optionen haben einen Hauch von Vintage, beinahe rührend die grafischen Frequenzskalen und der urige Einstellmechanismus. Selbstverständlich interessieren sich die meisten Erwerber wohl für den relativ stabilen, ausreichend trennscharfen UKW-Empfang. Mittelwelle und Kurzwelle kriegt man aber auch rein - noch existieren da ja ein paar Sender. Der über das im Lieferumfang befindliche USB-Kabel aufzuladende Akku soll circa sechs Stunden durchhalten, wozu viel Glück zu wünschen ist. Auf Fotos wirkt das Gehäuse kleiner, als es tatsächlich ist. In etwa entsprechen die Abmessungen einem mittelgroßen, viel zu dicken Smartphone. Was das faktische Gewicht von knapp 230 Gramm erklärt.
Preis-Leistungs-VerhältnisNur knapp 20 Euro plus Versandkosten sind Amazon für das schwarze Nostalgie-Maschinchen zu überlassen. Eigentlich ein nettes Produkt, wenn es um leise Hintergrundmusik, Sport-Reportagen und Nachrichten geht. Nur um die Lebensdauer des Akkus muss man sich vielleicht sorgen. Nicht wesentlich mehr wäre für den Auna Micro-DAB auszugeben, der neben dem UKW-Empfang den digitalen Radio-Standard DAB+ beherrscht, aber weder Mittel- noch Kurzwellen-Programme reinholt.