Das Wichtigste auf einen Blick:
- Tests zeigen: Das optimale Kissen für alle Schlaf- und Körperbautypen gibt es nicht
- Höhe und Form nach der bevorzugten Schlafposition auswählen
- Stiftung Warentest: Wer oft verspannt ist, sollte ein höhenverstellbares Modell ausprobieren
- Kissen mit Memoryschaum steigern ihre Elastizität durch Körperwärme
- Die Kerne vieler Kissen bestehen aus entnehmbaren Schichten
- Vorgeformte Nackenkissen sollten nicht zu hoch sein
Stützt ein Nackenkissen den Kopf besser als ein Federkissen?
Die Aufgabe eines Nackenkissens ist es, Kopf und Halswirbelsäule sanft in eine anatomisch günstige Position zu zwingen – eine Grundvoraussetzung zur Linderung vorhandener Beschwerden. Diese stützenden Spezialkissen beseitigen zwar nicht die Ursachen der Beschwerden, können aber verhindern, dass sich Verspannungen verschlimmern. Tests zeigen: Wer eines der Top-Nackenkisssen wie Paradies reVita Ergonomic wählt, kann sich in jedem Fall etwas Gutes tun. Doch vor allem breitschultrige Seitenschläfer:innen, Schmalschultrige und Rückenschläfer:innen können getrost bei ihrem Federkissen bleiben. Das gilt auch für Menschen ohne Beschwerden.Höhe und Form nach der bevorzugten Schlafposition auswählen
Generell sollte ein Nackenkissen nur Kopf und Nacken stützen, nicht jedoch die Schulter. Die optimale Höhe und Form hängt von Ihrer bevorzugten Schlafposition ab. Rückenschläfer:innen etwa benötigen nur ein relativ flaches Kissen, andernfalls kann die Wirbelsäule überdehnt werden. Wer bevorzugt seitlich liegt, sollte ein höheres Kissen wählen, damit die Wirbelsäule in einer möglichst geraden Position liegt. Wer hauptsächlich auf dem Bauch liegt, braucht eigentlich gar kein Kissen – und wenn doch, dann sollte es möglichst flach sein, um die Belastung der Halswirbelsäule gering zu halten. Findige Hersteller wie The Third of Life haben darüber hinaus den Typ Seitenkippschläfer im Auge, der auf sternförmigen Kopfkissen bequemer liegen und besser atmen kann.Wie ermittelt die Stiftung Warentest den Stützbedarf für Rückenschläfer:innen?
In ihren Testtabellen unterscheidet die „test“-Redaktion zwischen Rückenschläfer:innen mit hohem und weniger hohem Stützbedarf für den Kopf.Mit folgender Kurzanleitung können Sie herausfinden, welchem Typ Sie angehören:
- Bitte stehen Sie aufrecht und entspannt. Drücken Sie Ihre Schulterblätter an die Wand, aber ohne den Kopf anzulehnen.
- Balancieren Sie Ihren Kopf so aus, dass sich die Halsmuskeln entspannen. Blicken Sie anschließend auf einen Punkt gegenüber, der auf Augenhöhe liegt.
- Bitten Sie jemanden, den Abstand zwischen Wand und Kopf zu messen. Liegt er bei etwa 2,5 cm, ist Ihr Stützbedarf eher gering. Liegt er bei etwa 7 cm, braucht der Mensch eher ein dickes Kissen.
- Schmalschultrige Seiten- und Rückenschläfer:innen sollten auf Testergebnisse schauen: Manche Modelle sind für sie definitiv zu hoch.
Tests zeigen: Die besten Nackenkissen sind höhenverstellbar
Das perfekte Nackenkisse für alle Schlaftypen gibt es laut Warentest nicht – mit wenigen Ausnahmen wie etwa das Diamona, Paradies, Centa-Star und Werkmeister. Die besten sind der Höhe nach verstellbar. Nur selten trifft dies leider bei den flachen Modellen für Rückenschläfer:innen zu, obwohl auch sie die Wölbung zwischen Hinterkopf und Schulter möglichst exakt ausfüllen müssen. Etwas häufiger hingegen sind spezielle Seitenschläfer-Kissen variabel einstellbar, etwa durch Einlegeelemente wie Keile oder Rohre aus Schaumstoff, welche die Halswirbelsäule abstützen und den Kopf ergonomisch günstig lagern. Die eher seltenen Spezialkissen für die Bauchlage sind meist relativ dünn, wie ein Schmetterling für die Armaussparung geformt und ebenfalls nur selten höhenverstellbar.
Wer oft verspannt aufwacht, sollte ein höhenverstellbares Nackenkissen mit herausnehmbaren Lagen ausprobieren. Menschen ohne Beschwerden bleiben getrost bei ihrem Federkissen. – Stiftung Warentest
Kissen mit vorgeformter Kopfmulde vs. Kissen zum Knuddeln
Nackenkissen mit einer vorgeformten Mulde sollten nicht zu hoch sein, damit die Halswirbelsäule nicht durchhängt oder Nerven eingeklemmt werden. Auch hier gilt die Faustformel: Eine variable Höhe ist eines der wichtigsten Kaufkriterien. Ferner sollte es nur so groß sein, dass die Schultern nicht mit aufliegen. Ein 40 x 80-Zentimeter-Modell reicht meist vollkommen aus, etliche sind aber auch noch schmaler und kürzer. Einige Exemplare sind mit Daunen oder Federn gefüllt, fühlen sich also weicher an und lassen sich wie ein herkömmliches Kissen „knuddeln“. Denn auch wenn die Gesundheit an erster Stelle stehen sollte, bleibt das Bett trotzdem auch ein Ort, an dem es besonders gemütlich sein sollte.Stiftung Warentest: Kopf langsam einsinken, dann zunehmend stützen lassen
Nackenstützkissen sind im Unterschied zu herkömmlichen Federkissen vergleichsweise hart. Viele bestehen jedoch aus einem thermoelastischen Schaumkern, der seine Elastizität mit der Körperwärme steigert. Im Idealfall bildet sich dadurch eine Mulde aus, die Ihren Kopf stützt und in der anatomisch günstigen Position hält – und zwar über Stunden hinweg. Doch dieser zäh-nachgiebige „Gedächtnisschaum“ ist nichts für jede(n), schon gar nicht kann er die Ursachen für Verspannungen und Schmerzen beheben. Die Stiftung Warentest straft sogar irreführende Gesundheitsversprechen mit einem „Mangelhaft“ im Prüfpunkt Deklaration und Werbung ab.Als angenehm gilt, wenn der Kopf allmählich in den Schaumstoff sinkt und das Kissen ihn dann zunehmend stützt. Bedenken Sie aber, dass Ihr Kopf diesen Memoryschaum erst anwärmen muss, ehe es weich wird. In kühlen Schlafräumen kann das etwas dauern. Alternativ dazu können Nackenstützkissen auch aus einem Latexkern mit ganz ähnlichen Eigenschaften bestehen. Sie sind meist teurer als Kissen aus Visco-Schaum, sind aber haltbarer. Die höhere Investition dürfte sich daher langfristig amortisieren.