Mit dem Namen Constructa verbinden wohl die meisten primär Waschmaschinen. Tatsächlich stellte das Unternehmen seinerzeit den ersten Waschvollautomaten vor, der die Wäsche vorspülte, reinigte und am Ende sogar schleuderte. Bis in die 1960er hinein war Constructa somit der führende Hersteller solcher Geräte in Deutschland. Von dieser Basis ausgehend expandierte man auch in andere Bereiche hinein, so dass mit der Zeit auch die Produktion von Kühlschränken zu einem wichtigen Standbein wurde.
Heute als Marke Teil von BSH
Doch der Traditionsmarke erging es in der Folge nicht gut. 1969 bereits erfolgte eine Produktionsverlagerung nach Berlin zu Siemens, um effizienter aufgestellt zu sein. Schlussendlich ging Constructa in der Constructa-Neff Vertriebs-GmbH auf, die wiederum eine Tochtergesellschaft des großen Zusammenschlusses BSH ist – der Dachgesellschaft von Bosch und Siemens. Constructa existiert heute also nur noch als Marke von BSH, die vor allem für das niedrigpreisige Segment genutzt wird.
Keine Aufreger bei Design oder Ausstattung
Wer auf ein modernes Design verzichten und mit Standardkost gut leben kann, findet hier ein kleines, aber grundsolides Angebot an Kühlgeräten. Dabei werden fast ausschließlich Modelle für die Integration in bestehende Küchenzeilen hergestellt, die zudem eher kleinere Haushalte ansprechen. Denn die Masse der Geräte bedient Nischenhöhen von maximal 140 Zentimetern, richtet sich also eher an Single- und Paarhaushalte. Es gibt daneben noch ein halbes Dutzend größere Kühl-Gefrier-Kombinationen mit 185 Zentimetern Bauhöhe, doch das ist die Ausnahme.
Die Kühl-Gefrier-Kombinationen sind am besten aufgestellt
Letztere sind auch die einzigen wirklich effizienten und gut ausgestatteten Geräte im Constructa-Sortiment. Sie schaffen es wenigstens in die zweitbeste Energieeffizienzklasse A++, bieten teils auch die NoFrost-Technik und sind mit Merkmalen ausgestattet, die man sonst von Siemens- oder Bosch-Geräten kennt, etwa die „Crisper“-Frischebox oder die „BigBox“ im Gefrierbereich. Die restlichen Kühlschränke sind von deutlich einfacherer Ausführung. Nur wenige schaffen es bis A++, die Masse beschränkt sich auf A+ und verzichtet aus Ausstattungsextras.
Teil nur halb so teuer wie die Konkurrenz
Im Gegenzug sind die Geräte entsprechend attraktiv bepreist. Da kosten die wenigsten Modelle mehr als 400 Euro. Für bekanntere Markengeräte zahlt man da schnell das Anderthalbfache bis Doppelte. Die Kühl-Gefrier-Kombinationen (erkennbar an den zusätzlichen Buchstaben in der Modellbezeichnung hinter oder innerhalb der Produktkennziffer, etwa CK736EW30) sind mit 550 bis 600 Euro auch noch vergleichsweise erschwinglich. Im Gegenzug muss man eben Verzicht üben können.
von
Janko Weßlowsky
Redaktionsleiter – bei Testberichte.de seit 2007.