hör­Bü­cher prüft Hör­bü­cher (11/2010): „Fan­tasy & Science-​Fic­tion“

„... ein Ein-Mann-Hörspiel der Extraklasse. Ein liebevoll aufbereitetes Booklet mit Eulen-Zeichnungen ergänzt den Ton dabei um konkrete Bilder. Da und dort allerdings hinterlassen die teils abrupten Kapitelübergänge der Audiofassung beim Hörer das ungute Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Abzüge bei der Umsetzung gibt es leider auch für die Musik, die weder der Dramatik der Ereignisse, noch dem Eulenmotiv als solchem gerecht wird.“

„... Welch ideenreiche Utopie! Spannung, Action, Ironie und Horror am laufenden Band lassen den Hörer kaum durchatmen ... Martin Umbach ist eine hervorragende Wahl. Er fühlt sich in der Story sichtlich wohl, liest geheimnisvoll, verharrt mit dramatischen Pausen und setzt Tempo und Lautstärke gekonnt ein ...“

„... wieder wird an den richtigen Stellen effektvolle Instrumentalmusik eingesetzt, und Maria Koschny treibt mit panischer Stimme sowie zügiger Lesung die Spannung voran. ... Koschnys junge Stimme, die zwischen traurig und ängstlich, mutig und kämpferisch schwankt, passt perfekt zu Katniss. Unbedingt empfehlenswert - sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene.“

„... Friederike Kempter spricht mit einer sehr ruhigen, fast träumerisch wirkenden Stimme. Sie erzählt aus Janies Sicht und wirkt schon fast etwas melancholisch, was aber durchaus zur Handlung passt. Anfangs muss man sich an ihre Stimme gewöhnen, doch danach wird man von ihr in den Bann gezogen. ... Insgesamt ist die Produktion gelungen, wenn auch manchmal eben ein klein bisschen zu verträumt und melancholisch.“

„... Ihre Abenteuer sind zwar angenehm blutrünstig, aber dröge wie ein schlechtes Rollenspiel-Quest. Zum Glück bestreitet Kaminski erneut ganz allein ein Hörspiel. Er brummt als versoffener Bär, näselt als Kampfkaninchen und knarzt als junge Birke. Auch die Stimmungen der Studenten trifft er sehr genau. Die meisten Leute können nicht zaubern – Kaminski schon.“

„... Andreas Fröhlich liest den in 20 Sprachen übersetzten Bestseller mit sonorem Timbre, das mit ironischer Distanz über Selbstmordgedanken, Prostituiertenmorde und die romantische Liebe referiert. An den ewig jugendlichen Bob Andrews der drei ??? erinnert er kaum noch – und das ist in diesem Fall auch gut so!“

„... Zu einem Roman, der fast gänzlich aus der Perspektive eines dünnen, blassen Mädchens in Springerstiefeln erzählt wird, passt die Stimme von Andreas Fröhlich leider nicht. Er beweist Geschmack, indem er darauf verzichtet, Frauen mit verstellter Stimme zu sprechen, aber gerade der Verzicht auf eine extreme Modulation macht es schwierig, Dialogen zwischen Frauen zu folgen.“

„... Weis/Hickman kommen nicht ansatzweise an Tolkien heran, und leider holt auch Gordon Piedesack – dessen fantastische Stimme wie eine Mischung aus Christian Brückner und Rufus Beck klingt – nicht noch mehr aus der Vorlage heraus. Er hetzt ohne Pausen durch die Story, vermag aber die Geschichte plaudernd und schauspielernd zu erzählen.“

„... die Figuren bleiben leere Hüllen – Simon Jäger beweist vor allem bei Linda, dem Mauerblümchen aus der Schule, wenig Feingefühl. Was ein flehendliches, verzweifeltes Schluchzen sein soll, verkommt zu einem nervenaufreibenden Jammern. Einzig der Akzent der Hausangestellten wirkt überzeugend. Dann doch lieber Disney ...“

„... Verpackt in den reizlosen Stil eines Sachbuch-Autoren mit Schriftsteller-Ambitionen kann die langatmige Story kaum überzeugen. Dass Westerwelle zudem auch noch selbst liest, macht es nicht besser: Er nuschelt – bemüht sich jedoch gleichzeitig, möglichst deutlich zu sprechen, was in einem robotermäßigen Erzählstil, falschen Betonungen und einer laienhaften, kaum erträglichen Spielhaltung endet. ...“