Lange Zeit wurden CI-Schnittstellen verbaut, mit denen sich TV-Receiver und Fernseher unter Zuhilfenahme von CI- respektive CA-Modulen (CAMs) und Smartcards für den Pay-TV-Empfang nachrüsten ließen. Für Verwirrung beim Verbraucher sorgte die Vorstellung einer sogenannten CI-Plus-Schnittstelle. Was hat es mit dem neuen Standard auf sich?
Hintergrund
CI-Plus ist eine technische Weiterentwicklung der Common-Interface-Schnittstelle (CI). Spezifiziert wurde sie von zwei CAM- (Conditional Access Module) und vier TV-Herstellern. Mit dem CI-Plus-Standard will man die Zusammenarbeit zwischen Programmanbietern und Geräte-Herstellern vereinfachen, denn große Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland oder Unity Media haben den CI-Standard nie anerkannt und folglich keine passenden Entschlüsselungsmodule bereitgestellt. Stattdessen kamen spezielle Settop-Boxen mit ansonsten eher spärlicher Ausstattung auf den Markt.
Vor- und Nachteile
Die proprietäre Weiterentwicklung CI-Plus wird von den Kabelnetzbetreibern anerkannt, denn CI-Plus schließt Sicherheitslücken der bisherigen CI-Schnittstelle und vertritt damit die Interessen der Rechteinhaber und das Geschäftsmodell des werbefinanzierten Fernsehens. Hieraus ergeben sich Nachteile für den Verbraucher: Dank CI-Plus sind die Sendeanstalten in der Lage, den Programmmitschnitt und das zeitversetzte Fernsehen (Timeshift) zum Überspringen der Werbeblöcke zu unterdrücken. Einzelne Geräte, die den Kopierschutz umgehen können, lassen sich selektiv sperren. Man diskutiert außerdem darüber, die Aufnahmen nach einer bestimmten Zeit unbrauchbar zu machen.
Stand der Dinge
Mittlerweile hat sich der CI-Plus-Standard bei TV-Receivern und Fernsehern mit DVB-Tuner durchgesetzt, Geräte mit CI-Schacht findet man kaum noch. Wer ein passendes CI-Plus-Modul besitzt, kann mit einer freigeschalteten Smartcard, die im CI-Plus-Modul platziert wird, kostenpflichtige Programme anschauen. Man sollte darauf achten, dass das Modul mit dem Verschlüsselungssystem (z.B. Conax, Nagravision oder NDS) des Anbieters harmoniert. Jedes Modul unterstützt mindestens ein Verschlüsselungssystem.