Viele sprechen es heute durch Verschleifen „Imbus“ aus, tatsächlich wird die damit bezeichnete Schraubenart aber als „Inbusschraube“ bezeichnet. Neben Kreuz-, Schlitz- und Außensechskant-Schrauben sind Inbusschrauben die vierte große Schraubengattung, die sich auf dem Markt hat durchsetzen können. Das Hauptanwendungsfeld von Inbusschrauben sind Verbindungen, bei denen die Schraubenköpfe nur schwer zu erreichen sind. Dank des Innensechskants reicht hier ein vergleichsweise kleines Zugangsloch aus.
Ideal für kleine, innenliegende Schrauben
Der Durchmesser dieses Lochs muss lediglich so groß sein wie der Durchmesser des einzuführenden Schlüssels. Praktisch ist durch den innenliegenden Mechanismus auch, dass die Schraube anders als eine Außensechskantschraube komplett in das Werkmaterial versenkt werden kann, schließlich muss der Schlüssel nicht von außen um die Schraube herumgreifen können. Dadurch steht keine störende Kante über und die Oberfläche bleibt glatt und kann überstrichen oder beklebt werden. Umgekehrt ist auch das benötigte Werkzeug sehr kompakt: Inbusschlüssel können leicht am Körper untergebracht werden und sind auch in größeren Mengen noch leicht zu verstauen.
Leichte Verlängerung des Schlüsselkörper möglich
Inbusschlüsselsets besitzen daher nicht selten acht, zehn oder sogar noch mehr verschiedene Schlüssel auf einmal. So können die passenden Schlüssel für nahezu alle Eventualitäten mitgeführt werden. Praktisch ist zudem, dass Inbusschlüssel durch die Fortführung der Sechskantform über den ganzen Schlüsselkörper hinweg leicht verlängert werden können. Einige Werkzeugsets besitzen daher solche Spezialrohre, die ans Ende aufgesteckt werden können und dann höhere Anzugs- und Lösemomente erzeugen.
Höheres Drehmoment möglich
Ohnehin besitzen Inbusschrauben einen sehr hohen Flächendruck: Im Vergleich zu einer gleichgroßen herkömmlichen Kreuzschlitzschraube kann eine Inbusschraube das rund zehnfache Drehmoment aufnehmen. Kein Wunder also, dass Inbusschrauben immer öfter zu finden sind und daher auch die dafür benötigten Werkzeugsets in jedem Baumarkt für wenig Geld zu finden sind. Es gibt freilich auch Nachteile: So benötigen Inbusschrauben einen deutlich größeren Schraubenkopf, weshalb sie nicht für sehr flache Verbindungen in Frage kommen. Sind im Material keine entsprechenden Vorbohrungen vorhanden, stehen Inbusschrauben zudem weiter hervor. Nicht zuletzt haben sie im Außenbereich den Nachteil, dass sich Wasser in den Vertiefungen sammeln und zu erhöhter Korrosion führen kann.