Eine Entzündung der Speiseröhre, medizinisch als Ösophagitis bezeichnet, stellt eine akute oder chronische Schleimhautentzündung dar, die schmerzhaft ist und oft von Sodbrennen begleitet wird. Als häufigste Ursache gilt die Verätzung durch die Magensäure, die aus verschiedenen Gründen in die Speiseröhre gelangen kann. Meist ist dabei das untere Drittel betroffen, also magennah, und eine ursächliche Behandlung erforderlich.
Ursachen
Häufig spricht man von einer Reflux-Ösophagitis, bei der es zum Rückfluss des Mageninhalts mit seiner ätzenden Säure kommt. Die Schleimhaut der Speiseröhre besitzt keine schützende Schicht wie der Magen und entzündet sich als Abwehrreaktion. Der Reflux kann einerseits durch einen Zwerchfellbruch (Hiatushernie) entstehen. Normalerweise unterstützt das Zwerchfell den Verschlussmechanismus des Mageneingangs und bei einem Bruch kann der Mageninhalt aufsteigen. Mit zunehmendem Alter, durch Medikamente, hormonelle Einflüsse und chronische Entzündungen in diesem Bereich kann die Verschlusskraft des unteren Speiseröhrenmuskels leiden und schwach werden. Da man sich die Speiseröhre wie einen hohlen Muskelschlauch vorstellen muss, dessen Peristaltik schwach ist oder auch unharmonisch sein kann, bleiben Speisen darin hängen, die wiederum zu Entzündungen führen können. Daneben kann eine thermische Überlastung der Schleimhaut, eine Infektion mit Viren (Herpes simplex), Bakterien und Pilzen sowie eine Allergische Reaktion als Auslöser der Erkrankung angesehen werden.
Behandlung
Nachdem eine Spiegelung der Speiseröhre den Grad der Erkrankung erfasst hat, kann die Therapie eingeleitet werden. Zuerst muss eine Umstellung der Ernährung stattfinden, und der Patient soll dabei auf alle Schmerz auslösenden Lebensmittel verzichten. Damit sind vorrangig Schnaps und andere hochprozentige Alkoholika gemeint. Aber auch Kohlensäure und sehr saure Getränke sollten vermeiden werden. Viele kleinere Mahlzeiten sind weniger belasten als üppige. Beim Schlafen sollte der Oberkörper leicht erhöht ruhen. Hilfreich können bei einer Reflux-Ösophagitis Säurebinder und Protonenpumpenhemmer eingesetzt werden. In chronischen Fällen bei gleichzeitiger Hernie des Zwerchfells kann ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen.