Felco 6 Test

Die Nr. 6 der Classic-Reihe hat Felco eher für mittelgroße Hände konzipiert. Sollten also im Garten verschiedene Personen mit unterschiedlichen Handgrößen von klein bis groß abwechselnd mit dem Ausschneiden beschäftigt sein, müsste eigentlich jeder dieses Werkzeug nutzen können, ohne auf Bedienkomfort verzichten zu müssen.

Einsatzgebiete

Man staunt, wie vielfältig die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten für die Schere ist. Der Hersteller empfiehlt sie für den Wein-, Obst-, und Gartenbau, für Baumschulen aber auch für Gärten und Parks. Mit einer Schnittstärke von 20 Millimetern ist die Gartenschere jedoch wohl eher für das Schneiden von jungen Sträuchern, Rosen und kleinen Ästen gedacht.

Ergonomie beim Schnitt

Die Griffe sind so geformt, dass die Kräfte gleichmäßig auf die Finger und den Handballen übertragen werden. Außerdem werden die Gelenke nach jedem Schnitt über einen Stoßdämpfer geschont. Zudem sollte der abgewinkelte Schneidkopf bewirken, dass man höher stehende Äste bequem zu sich heranziehen kann und so komfortablen Arbeitsfortschritt erreicht. Muss zwischendurch einmal etwas dünner Draht abgezwickt werden, kann man zu diesem Zweck extra eine kleine Kerbe in der Schneide nutzen, ohne die Klingen abnutzen zu müssen. Eine Saftrille verhindert das Verkleben und Verschmutzen der Mechanik, was einen dauerhaft leichten Schnitt garantieren sollte.

Hochwertiges Material

Der Griff der Felco ist aus hochwertiger, speziell geschmiedeter Aluminium-Legierung gefertigt, wiegt daher nur federleichte 210 Gramm und ist gleichzeitig robust. Daher gibt der Hersteller auch auf dessen Bestandteile eine lebenslange Garantie. Beide Klingen sind aus gehärtetem Stahl, der sehr viele präzise Schnitte gewährleisten sollte. Den Schnitt kann man übrigens am Schneidkopf nachjustieren, falls seine Präzision doch einmal etwas nachlässt. Zudem können alle Scherenteile nachbestellt und gewechselt werden.

Fazit

Die Gartenschere Nr. 6 von Felco kann mit jeder Menge ergonomischer Features und hochwertigen, qualitativ gut verarbeiteten Materialien aufwarten. Der Hersteller bewirbt die Schere als ein vor allem für mittelgroße Hände geeignetes Werkzeug. Manche Händler und Nutzer bezeichnen die 6er aber auch als „gut für kleine Hände“ oder als „Frauenschere“. Egal, diese Schere dürfte mit ihren knapp 20 Zentimetern für jede Handgröße passen. Für den Schnitt von Rosen und dünnen Ästen ist zudem meist nicht allzu viel Kraft in den Händen nötig. Wem diese Eigenschaften zusagen, der bekommt die Felco zurzeit bereits ab etwa 30 EUR.

Die Felco Classic 6 ist so etwas wie der Mercedes unter den Gartenscheren. Sie ist besonders solide gefertigt, arbeitet präzise und ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Gefertigt nach dem Prinzip "Klinge gegen eine verschraubte Gegenklinge" nebst Saftrille ist ihr bevorzugtes Revier der Hobbygarten mit Obstbaumbestand, Rosen und Strauchgehölz, sie adressiert aber auch den Berufsgärtner. Mit ihrem spitz zulaufenden Schneidkopf ist sie leicht zu handhaben – Aspekte, die ihr die Gunst der Nutzerschaft und des Magazins selbst ist der Mann (4/2011) eingebracht haben.

Schnittig und ohne nennenswerten Schnittschlag
Die Classic 6 begeistert ihre Nutzerschaft. Klickt man sich durch die zahlreichen Produktrezensionen, finden sich regelrechte Lobgesänge zum Produkt der Schweizer Scherenschmiede. Als markantesten Unterschied und Hauptvorzug gegenüber anderen Felco-Scheren identifizieren die Nutzer die besonders schmale Ausführung der Gegenklinge. Damit gelinge der präzise Schnitt bei Tot- wie auch Grünholz, vor allem aber beim Rosenschnitt und ohne nennenswerten Schnittschlag. Erfreulicherweise werde das Schnittgut nicht nur sauber gekappt anstelle es nur zu quetschen; auch gelange sie mit ihrer schlanken Klinge nah an den Drehpunkt und auch zwischen stark verästeltes Kleingehölz.

Verschleißteile sind jederzeit ersetzbar

Ein weiteres Highlight der Classic 6 ist der Umstand, dass Verschleißteile wie Klingen, Griffe und Feder jederzeit ersetzbar – vor allem aber auch langfristig lieferbar sind. Damit schafft sie in der Tat Abstand zum Hobby-Sortiment der Gartencenter, das zwar auf den ersten Blick recht brauchbar erscheint, aber oft schon in der ersten Gartensaison scheitert – etwa weil die Klinge stumpft, die Feder verloren oder die Arretierung defekt ist. Auch ein zu viel an „Spiel“ ist bei der Felco kein Thema: An einer gezahnten Mutter lassen sich Klinge und Gegenklinge mühelos nachjustieren – mit dem Effekt eines gleichbleibend präzisen Schnitts. Dank ihrer Aluminiumlegierung fällt ein Schliff außerdem ausgesprochen scharf aus.

Hand- und gelenkschonende Bauweise

Ein weiterer Fokus liegt im Übrigen ganz auf der Schonung der Hand: Denn die Schere besitzt einen geneigten Scherenkopf und einen Pufferstoßdämpfer, ist außerdem kompakt, mit 210 Gramm besonders leicht und daher perfekt für eine zarter gebaute Nutzerschaft. Fazit in den meisten Nutzermeinungen: Wer zu jener Käufergruppe gehört, die über den Status der Erstkäufer hinaus ist und anstatt zur billigen Baumarkt-Eigenmarke lieber zur Markenware greift, macht mit der Felco sicherlich alles richtig. Angesichts der genannten Vorzüge und Details zur Langlebigkeit mag auch der ambitionierte Kurs von knapp 49 EUR (Amazon) nicht mehr ganz so kühn erscheinen.