Das Wichtigste auf einen Blick:
- laut Tests im Großen und Ganzen empfehlenswert – ob Coloration, Tönung oder Pflanzenhaarfarbe
- Färbeergebnis, Farberhalt und Haarzustand nach dem Färben oftmals „gut“
- überzeugend aufgrund der einfachen Anwendung
- Öko-Test wertet Inhaltsstoffe bei Blondierung als kritisch
- breite Auswahl an Marken (Color Herbalia, Color Intense, Color me, Movida, Nutrisse, Olia)
- Pflanzenhaarfarbe Color Herbalia dringt nicht in die Haarstruktur ein
Für die Colorationsreihe Nutrisse hatte Garnier, die Kosmetik-Marke des französischen Konzerns L'Oréal, vor einiger Zeit die Schlagersängerin Helene Fischer unter Vertrag genommen – mit dem Argument, sie sei der perfekte Zielgruppentreffer. Doch Vanille- oder Naturblond wie im Fall Fischer ist nur eine der Farben und Nutrisse nur eine der Reihen, die das Unternehmen seiner färbewilligen Kundschaft präsentiert. Derzeit befinden sich sieben Marken im Garnier-Portfolio, jeweils mit dauerhaften Colorationen, temporär haftenden Tönungen, aufhellender oder pflegender Wirkung mit Öl, als Set für Strähnchen oder Highlights. In Tests zeigen Garnier-Produkte ein qualitativ gemischtes Bild.
Garnier Nutrisse: Im Test mit gutem Färbeergebnis
Produkte mit Fruchtölen, die schon beim Colorieren pflegen sollen, sind unter der Reihe Nutrisse Creme zu finden. Die Auswahl erstreckt sich auf Farben wie Schwarz,
Braun, Mahagoni, Blond, Rot oder Kupfer als Grobfilter für die Zielhaarfarbe. Natürlich haben die Marketing-Profis so schmackhafte Namen wie Holunderbeere, Espresso oder Chocolate und bei den Aufhellern Produkte wie Toffee oder Hellgoldblond ersonnen, um die Kundschaft zum Kauf zu locken. Die in dieser Hinsicht sehr resistente Zeitschrift Ökotest hat erstaunlich milde reagiert, als sich im Labor die üblichen Chemikalien fanden – mit dem Tenor: Die Färbestoffe seien teilweise problematisch, da möglicherweise erbgutverändernd und hautreizend, aber konform mit den aktuellen Bestimmungen. Die Stiftung Warentest fand Färbeergebnis, Farberhalt, Anwendung und Haarzustand nach dem Färben „gut“, hat aber in dieser Reihe bislang nur die „Intensiv-Coloration Mittelbraun“ angefasst (6/2009).
Garnier Color Intense: Stiftung Warentest honoriert Anwendung und Färbeergebnisse
In der Color-Intense-Reihe finden sich ausschließlich dauerhaft färbende Produkte und mit dem „sehr hellen Blond“ derzeit nur ein einzige Creme-Coloration mit einer blonden Zielhaarfarbe. Den Schwerpunkt in dieser Reihe bilden Brauntöne und Schwarz, erhellt durch Detailinfos auf der Garnier-Webseite durch die Botschaft, es sei den Kernen der Weintraube in der beiliegenden Pflegekur und einer Fülle an Anti-Oxidantien zu verdanken, dass das Haar vor Umwelteinflüssen geschützt werde. Versprochen werden wie eigentlich fast überall auf dem Haarfarben-Markt perfekte Grauabdeckung und damit nach Ökotest (9/2012) auch der Einsatz von aromatischen Aminen, die für eine Kontaktallergie sensibilisieren können – und natürlich ist diese Botschaft nicht auf der Zutatenliste von Garnier vermerkt. Zur Ehrenrettung sei betont, dass Garnier aber ausschließlich zugelassene Inhaltsstoffe einsetzt, die als sicher fürs Haarefärben eingestuft sind. Das „Gut“ in den Testfazits der Stiftung Warentest wiederum erklärt sich aus leichter Anwendung, guten Färbeergebnissen und einer wenigstens mittleren Lichtbeständigkeit.Garnier Olia und Farb-Sensation: Gute Grauabdeckung und dauerhafte Coloration
Um restliches Unbehagen gegenüber den Kunsthaarfarben komplett zu entkräften und eine in dieser Hinsicht sensible Kundschaft zu locken, hat man Haarfarben und Tönungen aus der Olia-Reihe entwickelt. Hier werden Kundenbedürfnisse nach Produkten ohne Ammoniak, mit Öl als derzeit stark beworbenem Pflegeaspekt und dauerhaft färbenden Eigenschaften bedient. Die Farbpalette ist hier deutlich umfangreicher und differenzierter. In Detailinformationen erfährt man als Grund für den Einsatz von Öl, dass es den unangenehmen Ammoniak-Duft vermeide – nicht aber Chemikalien zur Grauabdeckung und dauerhaften Coloration. Für viele mag das als Kaufargument reichen: Blumiger Duft statt beißendes Ammoniak, ergänzt von einer samtigen Textur und einer bequemen, weil tropffreien Anwendung sind tatsächlich Kaufanreize der obersten Kategorie. Wer nach Wegen perfekter Grauabdeckung ohne Ammoniak sucht, wird bei Garnier in der Reihe Farb-Sensation fündig. Dort ist der Zielkonflikt aber kaum geringer. Satte Farben und wenig Chemie – es kommt wohl auf den persönlichen Geschmack und Grauanteil an, ob man in dieser Reihe fündig wird.
Garnier Color Intense: Stiftung Warentest honoriert Anwendung und Färbeergebnisse






















