Val­ley Kayaks Nord­kapp Test

Die bewegte Geschichte dieses Einer-Seekajaks aus Großbritannien reicht Jahrzehnte zurück. Es kam bei Expeditionen zum Einsatz und verwirklichte erstmals Designelemente, die beim modernen Kajakbau inzwischen als Selbstverständlichkeit gelten. In seiner neuesten Version, die das Ergebnis einer kontinuierlichen Weiterentwicklung ist, ist das Nordkapp immer noch ein attraktives Boot.

Erstes Seekajak mit wasserdichter Unterteilung

Im Jahr 1975 bestritten Engländer mit dem Nordkapp eine Eismeer-Expedition vor Norwegen, zwei Jahre später war es das erste Kajak, mit dem eine Umrundung von Kap Horn gelang. Nach Darstellung englischer Kanu-Seiten wurde mit dem Nordkapp auch erstmals eine Rumpfunterteilung mit wasserdichten Abschottungen und Luken realisiert. Das Boot leistete also Pionierarbeit und gilt als Legende – kein Wunder, dass der Anbieter es als berühmtestes Seekajak der Welt bewirbt.

Drei Stauräume

Zu den nüchternen Fakten: Der Rumpf hat eine Länge von 548 Zentimetern und eine Breite von 53 Zentimetern. Vorne gibt es einen Stauraum mit 65 Litern Kapazität, hinter dem Sitz befindet sich ein verschlossenes Behältnis für kleinere Gegenstände, das 25 Liter fasst, gefolgt vom großen Stauraum mit 75 Litern Fassungsvermögen. Insgesamt hat der Rumpf ein Volumen von 325 Litern und ein Eigengewicht von 25,5 Kilogramm in der Polyethylen-Ausführung. Die Carbon-Kevlar-Variante wiegt rund 21 Kilogramm.

Mit Lenzpumpen und Kompass erhältlich

Die mögliche Ausstattung zeigt, dass dieses Boot in der Tat für Entdeckungsreisen unter widrigen Bedinungen gedacht ist. Es kann mit Lenzpumpen geordert werden, um es nach einer Kenterung leerzupumpen. Vor dem Cockpit besteht die Möglichkeit, einen Kompass zu installieren, und außer einem absenkbaren Skeg als Standardausführung sind verschiedene Rudersysteme verfügbar. Für leichten Transport lässt sich der Rumpf, je nach Wunsch, in zwei oder drei Teile zerlegen. Als Boot aus Polyethylen ist das Nordkapp für rund 1600 EUR erhältlich. Die Gewichtsersparnis der Carbon-Kevlar-Konstruktion muss man sich allerdings teuer erkaufen, in dieser Variante kostet es rund 3100 EUR.