Der bislang völlig unbekannte Handy-Hersteller tecmobile will in Deutschland gleich mit einer ganzen Modellflut starten. Teil des immerhin neun Geräte umfassenden Portfolios ist das tecmobile R30, welches optisch verdächtig stark an ein Nokia 6300 erinnert. Allerdings kommt das R30 noch einmal deutlich reduzierter daher, was sich bereits beim Display äußert. Kommt beim Nokia-Handy eines mit 2 Zoll Bilddiagonale und 240 x 320 Pixeln Auflösung zum Einsatz, sind es beim R30 nur 1,77 Zoll und 128 x 160 Pixel.
Das lässt sich auf den ersten Blick daran erkennen, dass der Gehäuserahmen um das Display herum beim R30 ungleich breiter ausfällt. Auch die restliche Ausstattung fällt schwach aus: Hier sind nur eine schwache 0,3-Megapixel-Kamera, ein FM-Radio und ein MP3-Player zu nennen. Der interne Speicher ist keiner Rede wert, kann aber per microSD-Karte erweitert werden. Ein Browser ist laut Website des Herstellers nicht installiert, zudem unterstützt das Handy ohnehin nur GPRS. Selbst auf EDGE wurde verzichtet.
Das tecmobile R30 ist damit selbst für ein billiges Einsteigergerät sehr schlicht ausgestattet. Hat ein solches Handy am heutigen Markt überhaupt noch eine Chance? Schließlich bietet auch Nokia viele Mobiltelefone im 40- und 50-Euro-Segment an, die aber deutlich besser ausgestattet sind. Im zweiten Quartal 2012 soll beispielsweise das Nokia Asha 203 auf den Markt kommen – inklusive 2,4-Zoll-Display, Touchscreen-Bedienung, EDGE und 2-Megapixel-Kamera. Selbst wenn es minimal teurer sein sollte, dürfte die Entscheidung eindeutig ausfallen.
Doch halt. Einen klaren Vorteil kann das tecmobile R30 für sich verbuchen: Es soll unglaublich ausdauernd sein. Laut Hersteller würden trotz eines nur 850 mAh starken Akkus Gesprächszeiten von bis zu neun Stunden erzielt. Das wäre fast doppelt so viel wie für das Asha 203. So gesehen könnte das R30 das richtige Handy für all jene sein, denen die Ausstattung ihres Gerätes im Grunde völlig egal ist – solange sie nur möglichst lange und zuverlässig telefonieren können.
13.03.2012