Sis­sel Nacken­kis­sen Clas­sic

Für wen eignet sich das Produkt?

Als das schlichtere Exemplar seines Produktzwillings mit dem „Plus“ im Namen steht das Sissel Classic für den Verzicht auf alles Experimentelle der Branche – etwa kreative Klimabohrungen, eine spezielle Nachgiebigkeit oder Höhenverstellung – und konzentriert sich damit auf die grundlegenden Merkmale eines Nackenkissens. Der Wellenschnitt mit Mulde und den seitlichen Erhebungen stützt den Kopf insbesondere in Seitenlage, sodass die Halswirbelsäule in einer geraden Position liegt. Das „Classic“ bedient aber nichtsdestotrotz die Flexibilitätswünsche einer breit gefächerten Nutzergruppe mit unterschiedlichen anatomischen Gegebenheiten, denn man bekommt es in den Größen M und L – die allerdings nur in den Gesamthöhen variieren (11 und 14 Zentimeter). Im Übrigen vertrauen beide Varianten auf die für Nackenkissen üblichen, hier aber extrem kompakten Abmessungen (47 x 33 Zentimeter).

Stärken und Schwächen

In solchem Mini-Maß liegen Vor- und Nachteile zugleich. Von Vorteil ist es für das Reisevolk und überall da, wo nur Kopf und Nacken gestützt und der Schulterbereich ausgespart werden soll. Störend mag es sich bei groß gewachsenen Schläfern auswirken, die ihre Nächte in inniger Umarmung mit ihrem Kissen verbringen. In diesem Kontext sei erwähnt, dass das vergleichsweise hohe Kissen nicht notwendig auch für Breitschultrige passt oder die Differenz zwischen Nacken und Schulter in Seitenlage perfekt ausgleicht – insoweit spielen subjektive Wohlfühlwerte eine gewichtigere Rolle als vermeintliche Produktschwächen. Noch nicht einmal kann ihm das Fehlen eines Ventilationssystems als Schwäche ausgelegt werden, das allenfalls Schwitzern nützt und in diesem Segment Fehlkäufe provozieren könnte. Schade: Es gibt keine Höhenverstellung, für die Sissel nur sein teureres „Plus“-Modell vorgesehen hat. Die größere Weichheit des Vorgängers, dessen einzige Schwäche, ist Online-Feedbacks zufolge ausgemerzt.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Und das scheint auch so zu bleiben: Bei einem Kurs von 74 Euro (via Amazon bleibt der Griff ins Portemonnaie dezenter) bliebe ein allmählicher Verlust an stützender Härte, auch als Kuhlenbildung bekannt und typisch für Billigschäume, nicht mehr im Rahmen. Sicherlich, etliche Hersteller liefern in diesem Preissegment mehr Ausstattung und Komfort, lassen sich mit Blick auf die Preiswürdigkeit ihrer Produkte aber nur in Abstimmung mit der Zielgruppe einordnen. Wer also nicht gerade auf ein Visco-Schaumkissen mit seiner speziellen Druckentlastung schielt (etwa Billerbeck Wellneck, BetterSleepWell), eine bewusst für Rücken- und Seitenschläfer entwickelte Nierenform sucht (etwa Tempur Sonata) oder ein höhenverstellbares Modell favorisiert (etwa Ebitop Ebi oder Billerbeck Latexi), wird sich mit dem Classic insgesamt wohlfühlen – auch mit seinem Preisniveau. Waschbar und demnach langlebig ist es in jedem Fall und auch insoweit seine Investition wert.