Sichler PCR-1030 1 Test

In deutschen Haushalten ist die Automatisierung auf dem Vormarsch: Immer mehr Menschen setzen einen Saugroboter ein, um die lästige Tätigkeit auf ein Minimum wie einmal im Monat reduzieren zu können. Unglücklicherweise sind Saugroboter zwar deutlich leiser als ein klassischer Bodenstaubsauger, aber auch sie nerven auf Dauer noch – und nass wischen können sie in der Regel auch nicht. Wer ganz genauso denkt, könnte vielleicht an dem hier vorgestellten Produkt gefallen finden: den Sichler PCR-1030.

Kurvt 90 Minuten mit einem eingeklemmten Staubtuch durch die Gegend

Denn dabei handelt es sich nicht um einen Staubsauger, sondern eher einen automatisierten Staub- oder Wischmob. Der Roboter nimmt also keinerlei Schmutz in einen Staubbehälter auf, vielmehr besitzt er an seiner Unterseite ein eingeklemmtes Wischtuch und fährt damit erfreulich leise in den Räumen auf und ab. Hierbei kann der Anwender entscheiden, ob er den Roboter trocken wischen lassen möchte oder feucht. Dank des 300 mAh großen Akkus soll der kleine Helfer immerhin bis zu 90 Minuten am Stück arbeiten können.

Eingeschränkter Nutzen

Wunder sollte man von dem Roboter aber nicht erwarten. Das hängt mir gleich mehreren Einschränkungen zusammen. Zum einen gibt es eben keinen Behälter für den Schmutz: Dieser wird mit dem Tuch einfach aufgenommen und mitgeschliffen, bei zu viel Schmutz ist das natürlich kontraproduktiv. Zum anderen gibt es keine Möglichkeit, den Roboter irgendwie zu programmieren. Er muss manuell aktiviert werden, kann also nicht während des Arbeitstages arbeiten. Darüber hinaus erkennt der Roboter zwar Treppenabsätze und Hindernisse, seine Arbeitsweise folgt aber strikt einem Zufallsmuster – eine intelligente Raumerfassung gibt es nicht.

Muss extrem lange aufladen

Und nicht zuletzt ist das Arbeits-/Ladezyklus-Verhältnis ausgesprochen schlecht. Um nämlich einmal 90 Minuten arbeiten zu können, muss der Sichler PCR-1030 nicht weniger als sechs bis acht Stunden an der Steckdose hängen. Das macht die Planung der Arbeitsgänge ein wenig knifflig und blockiert bei einer regelmäßigen Anwendung unschön lange eine Steckdose. De facto ist der mit 70 Euro freilich auch sehr preiswerte Wischroboter eher ein amüsantes Gadget, das allenfalls in Ergänzung zu einem echten Saugroboter angeschafft werden sollte – dann, wenn man einfach mal schnell feucht den Boden wischen lassen möchte. Dazu darf er aber wiederum nicht allzu dreckig sein...